Die Onlineredaktion des Hamburger Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" ist ebenso unabhängig und kritisch wie die Kollegen aus der Printabteilung. Das meist gelesene Nachrichtenportal im deutschsprachigen Internet veröffentlichte nun eine Bewertung der Gütesiegel für Wellnesshotels. Interessant: Die Systeme des Hotelverbandes Deutschland (IHA) und Bayern Tourismus Marketing "taugen wenig", heißt es da. Grund seien die Testmethoden, die einerseits nicht unabhängig vor Ort (IHA) angewendet würden oder schlicht "nicht anspruchsvoll" seien (Bayern). Die besten Kriteriensysteme – aus Sicht der Hotelgäste – seien laut dem Bericht die vom Deutschen Wellness-Verband und von der Vereinigung Wellness Hotels Deutschland. Doch beide Gütesiegel würden derzeit nur bei wenigen Hotels eingesetzt. So bleibt das Thema Wellness & Marketing weiterhin ein Tummelfeld auch für schwarze Schafe, die mit dem Trendbegriff unbehelligt arbeiten können. Hinweise aus der Wissenschaft auf einige Mißstände wurden bisher nicht gern gehört.
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Ob und wann sich besagte Gütesiegel durchsetzen werden, steht in den Sternen. Dem Verbraucher, der bereits mit Wellness-Socken, Wellness-Bier usw. traktiert wird, bleibt nichts anderes übrig, als kritisch nachzufragen und sich genauestens zu informieren. Nur so kann er Wellness-Nepp von „echten“ Wellness-Angeboten unterscheiden. Es gilt der alte Grundsatz: Trau – schau – wem, denn wo Wellness drauf steht, ist nicht immer Wellness drin!
hottelling – digitale Fachzeitschrift für HotelmanagementEin guter Einwand. Ich behaupte sogar, dass etliche Anbieter mit dem Fachbegriff „Wellness“ unlauter agieren. Mir sind einige Betriebe bekannt, die eine Minisauna mit Dusche als „Wellnessbereich“ anpreisen oder ungelernte Hilfskräfte als Wellness-Beraterinnen einstellen …Zugegeben, mit Wellness ist in der Hotellerie noch wenig Geld zu verdienen; der Investitions- und Unterhaltsfaktor ist noch zu groß. Aber nur Qualität wird sich langfristig auszahlen …
Da ich mal in diesem Bersich gerabeitet habe kann ich Henning nur beipflichten. Da wird einfach ein marktwirksamer begriff verwendet – was dahintersteht ist vielen Hotels ganz egal. Hauptsache die Kunden kommen und verbringen der Urlaub bei ihnen.