Eine ziemliche aufgeladene Situation, denn zum ganzen Gefühlsschlamassel kommt noch die Tatsache, dass sich Werwölfe und Vampire grundsätzlich mal überhaupt nicht grün sind. Schon gar nicht in eifersüchtiger Form. Doch im Laufe der Geschichte, in der diesmal Bellas seelische Zerrissenheit im Mittelpunkt steht, finden die beiden zusammen. Sie haben einen gemeinsamen Auftrag: Es gilt, die geliebte Frau zu beschützen. Und zwar vor einer Horde Neuvampire, die das Blutsaugen noch nicht im Griff haben und von Bellas Feindin angeführt werden. Und dann mischt sich da noch jemand ein…
Diese Geschichte ist vielleicht nicht ganz so spannend wie ihre beiden Vorgänger, aber sie ist sehr subtil in ihrem Ausdruck. Die Gefühle der drei Protagonisten kommen im Hörbuch wunderbar zur Geltung und auch der dritte Band nimmt einem nicht den Spaß an der Geschichte. Wird Bella nun tatsächlich zum Vampir? Wie kann sie sich davor schützen, ebenfalls blutrünstig zu werden und eventuell sogar ihr nahestende Menschen anzugreifen und wie ist das mit dem Sex vor der Hochzeit? Es bleibt interessant.
Besonders gut hat mir gefallen, dass auch Jacob mal aus seiner Position heraus spricht und dass der smarte Edward wieder deutlich mehr am Geschehen teilnimmt.
Die Geschichten rund um das brave Mädchen und den zuvorkommenden Vampir sind eher von der anständigen Sorte, was zum Beispiel Focus-Redakteur Jobst Ulrich Brand sauer aufstößt. Er vergisst dabei allerdings, dass genau das ein sehr nettes Kontraprogramm im sonst in letzter Zeit oft allzu offenherzigen Jugendbuchgenre ist.
Stephenie Meyer: „Biss zum Abendrot“, gelesen von Ulrike Grote, erschienen im Juli 2008 in der Silberfischreihe bei Hörbuch Hamburg, zu haben für rund 20 Euro.
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