Johannes B. Kerner gibt seine Show bei SAT.1 auf

Johannes B. Kerner: Der Aufstieg

Der am 09.12.1964 geborene Johannes B. Kerner lebte in seiner Kindheit sowohl in der alten, als auch in der neuen Hauptstadt Deutschlands. In Letzterer absolvierte er das Abitur und ein Studium in „Betriebswirtschaftslehre“, ehe er mit einem Praktikum beim Fernsehsender „Freies Berlin“ den Weg für seine beispiellose TV-Karriere ebnete.

Dort moderierte er die Sportsendungen „SFB-Sportreport“ sowie „Sport 3″, bevor er 1992 bei SAT.1 den Durchbruch schaffte. Trotz seiner jungen Jahre vertraute man ihm die Präsentation der Fußball-Bundesligaspiele im Rahmen der Sendung „ran“ an, wo er sich zu einem der beliebtesten Sportmoderatoren des Landes entwickelte.

Nachdem er 1996/97 schonmal Erfahrung als Unterhalter bei der täglichen Sendung „Kerner“ sammelte, verabschiedete sich der Blondschopf zum ZDF, wo er „Das aktuelle Sportstudio“ und die 3mal wöchentlich ausgestrahlte Talkshow „Johannes B. Kerner“ präsentierte.
Zudem moderierte er andere Unterhaltungsformate á la „Wie schlau ist Deutschland“, kommentierte zahlreiche große Sportereignisse und blickte auf die Vorkommnisse eines Jahres zurück.

Die kurze Rückkehr der „Kerner Show“

Im Oktober 2009 dann das Ende der 12 Jahre langen Kerner Show auf ZDF, welches von nicht wenigen als Chance des öffentlich-rechtlichen Senders begriffen wurde, die Grenzen zwischen Journalismus und Entertainment endlich mal wieder klar abzustecken.

Sein liberales Verhältnis zur Werbung – vor allem für sein Mitwirken im Börsengangs-Spot für Air Berlin stellte man ihn öffentlich an den Pranger – sowie interne Querelen hatten das Verhältnis aus dem TV-Star und dem Zweiten zunehmend abgekühlt. SAT.1 hingegen feierte die Rückholaktion selbstverständlich als großen Coup, Kerner sollte „die journalistische Kompetenz weiter ausbauen“ – diese Worte dürften Balsam für die Seele Kerners gewesen sein, fühlte er sich in seinen persönlichen journalistischen Fähigkeiten doch seit jeher unterschätzt.

Neben der Hauptrolle im wiedergeborenen Fußballmagazin „ran“ plante man auch hier eine weitere Kerner Show, bei der im Gegensatz zum ZDF-Engagement auf beide Vornamen verzichtet wurde.
Die für Montag angedachte Talkshow jedoch startete quotentechnisch nur äußerst schleppend, wurde nach nur wenigen Sendungen auf Donnerstag verlegt.

Trotz sich stabilisierender Einschaltquoten blieben die hohen Erwartungen unerfüllt, auch die wechselnden Ausstrahlungszeiten trugen zum Misserfolg bei.

Nun besteht Gewissheit – Johannes steigt aus seiner Kerner Show aus, am 15. Dezember diesen Jahres findet die letzte Ausstrahlung in Form eines Jahresrückblicks statt. Kerner selbst kritisierte die Inhalte seiner Talkshow zuletzt öffentlich und zweifelte daran, dass die Sendung in der jetzigen Form überhaupt zu Ihm passe.

Nichtsdestotrotz widmet sich Kerner weiterhin der Fußball Championsleague, deren Übertragungsrecht ab der nächsten Saison ironischerweise das ZDF zugesprochen bekam, sowie dem „Großen Allgemeinwissenquiz“.

Ein wenig weniger Kernersche Show-Entlastung tut dem deutschen Fernsehzuschauer sicherlich genauso gut, wie dem Mann selbst, welcher bald mithilfe weniger Angriffsfläche in Ruhe darüber nachdenken kann, was denn überhaupt zu Ihm passt.

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