Wintergeister von Kate Mosse

1928 begibt sich ein junger Engländer auf eine Reise des Vergessens. Er kann den Tod seines Bruders nicht verkraften und hofft, zurück zum Leben zu finden. Doch weit gefehlt. Denn plötzlich sind ihm die Toten näher als ihm lieb ist.

Ein geheimnisvoller Brief

„Wintergeister“ beginnt mit dem Jahr 1933. Frederick Watson macht sich auf die Suche nach einem für seine Künste bekannten Antiquar. Er soll ihm helfen, einen Brief zu übersetzen, der wie es scheint einen unschätzbaren Wert für den Besitzer hat. Die Zeilen sind in Okzitanisch verfasst und die Übersetzung des Briefes bildet die Klammer für die eigentliche Geschichte:

Als Frederick auf seiner Reise mit dem Auto stecken bleibt und auf seiner Suche nach Hilfe in einem verschlafenen französischen Dorf landet, kommt ihm gleich alles etwas seltsam vor. Irgendwie scheinen die Dorfbewohner ihres Lebens und vor allem ihrer Lebensfreude beraubt, was den jungen Mann zwar etwas beunruhigt, aber nicht weiter stört, haben sie doch mit ihren leeren Gesichtern, die sie zeigen, kaum, dass sie sich unbeobachtet fühlen, eine gewisse Assoziation zu ihm und seiner Depression. Lediglich die Wirtin, bei der er landet, scheint etwas mehr Elan zu besitzen und sie lädt ihn ein zu einem Dorffest. Frederick geht hin und kommt nie an, zumindest nicht auf diesem Fest. Stattdessen landet er wie durch einen Zeitsprung in einem ganz anderen Jahrhundert, was er zunächst allerdings nicht bemerkt. Zu sehr ist er fasziniert von Fabrissa, einer jungen Frau, die seinen Kummer zu verstehen scheint und von der man wohl sagen kann, dass es sich um eine Liebe auf den ersten Blick handelt. Eine Liebe, die die Zeiten durchdauert…

Kate Mosse ist vom Fach

Zunächst beginnt dieses Buch langatmiger als man es von der Autorin inzwischen gewohnt ist, dann aber gewinnt es an Fahrt. „Wintergeister“ hat genau so viel Grusel, dass es auch für Nicht-Thriller-Liebhaber noch nicht zu viel ist, sie besitzt nicht mehr Romantik als notwendig und es gelingt Kate Mosse- die übrigens wöchentlich für die BBC eine Büchersendung moderiert – mal wieder, einen roten Faden zu entwickeln, der den Leser ans Buch fesselt. Gelungen.

Kate Mosse: Wintergeister, erschienen bei Droemer als Hardcover im November 2010, zu haben für 18 Euro.

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