Man weiß es nicht genau und findet es auch nicht wirklich heraus, was Amor sich dabei gedacht hat und ob es nicht vielleicht doch ein bisschen Absicht war. Denn leider taucht der gefügelte Bursche nur sporadisch auf und spielt auch nicht das, was man eine tragende Rolle nennen kann. Wenn man auch bis zu den letzten Zeilen darauf wartet, dass der Liebesbote endlich den Raum einnimmt, den der Titel dem geneigten Leser verspricht.
So erlebt man einfach mit, wie Sisi und der schrullige, aber sympathische Antonius sich zueinander hingezogen fühlen, wie Sigi, Sisis Freund hinters Licht geführt wird und wie sich Sisis etwas überzogene Freundinnen und ihr ebenfalls etwas seltsamer Mops ins Spiel fügen.
Es ist nicht Regine C. Henschel erstes Buch über Sisi und ihren Hund Conrad und anzunehmenderweise auch nicht das letzte. Auf die Bestsellerlisten wird sie es aber wohl mit diesen etwas langatmigen Geschichtchen nicht schaffen. Es ist nicht mehr und nicht weniger als extrem seichte Lektüre. Gut vielleicht für die Momente, in denen man gar nichts denken möchte.
Die Mops-Liebhaberin war übrigens Kulturredakteurin im In- und Ausland und arbeitet heute als Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.
Regine C. Henschel: ‚Amor auf Abwegen‘, erschienen im November 2009 bei Piper als Taschenbuch, zu haben für 7,95 Euro.