Die Uhren der Marke Rolex sind heute hauptsächlich als Statussymbol und Sachwertanlage bekannt. Dabei hat der Hersteller ursprünglich Modelle gefertigt, die als Toolwatch dienen sollten und dabei zahlreiche Innovationen aufwiesen, welche die Entwicklung der Armbanduhr nachhaltig beeinflusst haben.
Auch die Rolex Datejust besitzt so ein Merkmal – eine automatische Datumsanzeige mit Lupenfunktion im Glas.
Die Uhr als Werkzeug
Ihren Ursprung hat die Marke Rolex in Kulmbach, Oberfranken: Dort wurde 1881 ihr Gründer Hans Wilsdorf geboren. Nach Abschluss einer kaufmännischen Ausbildung und ersten Erfahrungen in der Schweizer Uhrenbranche ging Wilsdorf mit 24 Jahren nach London. Zu diesem Zeitpunkt hatte er bereits die Idee einer Herrenuhr, die am Handgelenk getragen wird – zu jener Zeit wurden Uhren noch an einer Kette in der Anzugweste mitgeführt.
Nachdem sich während des Ersten Weltkriegs das Tragen der Uhr am Arm aus praktischen Gründen durchgesetzt hatte, begann in den folgenden Jahrzehnten der Aufstieg der Marke Rolex. Dabei stand ursprünglich die Spezialisierung der Uhren als Toolwatch mit besonderen Funktionen im Vordergrund. So wurde die Rolex Daytona für Rennfahrer entwickelt, die Explorer für Höhlenforscher und die Submariner für professionelle Taucher.
Die Datejust war hingegen war das erste Modell der Marke Rolex, die als Allrounder-Uhr für jeden Tag gelten kann. Aber auch sie hatte eine neue Funktion, die sie zu ihrer Zeit einzigartig machte: die Datumsanzeige mit Zyklop-Lupe.
Ein Zeitmesser zum Jubiläum
Die Rolex Datejust erschien 1945 auf dem Markt, Anlass war der 40. Firmengeburtstag des Uhrenherstellers. Die ersten Modelle waren in Gelbgold gefertigt, wenige Exemplare in Rotgold. Später kamen Versionen in Edelstahl mit Gold hinzu, in Bicolor-(„Rolesor“)-Optik. Sie alle hatten die Datumsanzeige auf der Drei-Uhr-Position gemein, die zum damaligen Zeitpunkt bei Armbanduhren als echtes Novum galt.
Während bei frühen Modellen der mechanischen Automatikuhr das Umschalten der Anzeige bereits mehrere Stunden vor dem Tageswechsel begann, ersannen die Rolex-Uhrenmacher Mitte der Fünfzigerjahre eine neue Mechanik. Sie ließ das Datum bei späteren Datejust-Modellen sofort um Mitternacht auf den nächsten Tag umspringen.
1954 erhielt die Rolex Datejust dann ein Feature, das seitdem neben der geriffelten Lünette zu ihrem Erscheinungsbild gehört und in Folge von vielen Uhrenherstellern kopiert wurde: die Zyklop-Lupe. Sie dient zur Vergrößerung der Datumsanzeige und wird ins Uhrenglas eingeschliffen.
Seit ihrem Erscheinen gehört die Datejust zu den klassischen Uhrenmodellen des Unternehmens. Wer sich über die Designvielfalt oder die Preise von Vintage-Exemplaren der Uhr informieren will, findet zahlreiche Rolex Datejust-Modelle bei Chronext oder anderen Uhrenplattformen im Netz.
Variationsreiches Design
Seit ihrem Erscheinen hat Rolex die Datejust in einer Vielzahl von Versionen gefertigt. Neben schlicht-funktionalen Modellen mit schwarzem Zifferblatt und arabischen Ziffern gibt es solche mit römischen Indizes und opulenter Diamantverzierung. Dementsprechend variieren auf dem Secondhand-Markt die Preise: Es gibt Modelle ab 3.000 Euro, aber auch solche für 18.000 Euro oder mehr.
Aufgrund des Variantenreichtums steht eines fest: Wer sich in die Rolex Datejust verliebt, wird „sein“ Modell finden.
Bild: Pixabay, 4546125, MillenaryWatches
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