Eine Low-Carb-Ernährung, also der Verzicht auf übliche Mengen an Kohlehydraten gilt allgemeinhin als wirkungsvolle Methode, um abzunehmen und ein gesundes Körpergewicht zu halten. Doch Forscher aus den USA haben nun in einer aktuellen Studie herausgefunden, dass diese Ernährungsweise durchaus Gefahren mit sich bringen kann. Zu wenige Kohlenhydrate können nämlich das Sterberisiko wieder erhöhen.
Erhöhte Mortalitätsrate
Die Studie stützt sich auf Patientendaten von mehr als 15.428 US-Bürgern die 1987 bis 1989 an einer Atherosklerose-Risiko-Studie (ARIC) teilgenommen hatten.
Die Teilnehmer, zwischen 45 und 64 Jahre alt, nahmen bis zu 4200 kcal (Männer) oder 3600 kcal (Frauen) pro Tag zu sich und machten in einem Fragebogen Angaben zur Art und Menge der von ihnen konsumierten Lebensmittel und Getränke. In den darauffolgenden 25 Jahren starben 6283 der Probanden. Auffällig war, dass sich sowohl bei Diäten mit einem hohen als einem niedrigen Kohlenhydrate-Anteil eine höhere Mortalitätsrate verbuchen lies. Das geringste Sterberisiko trat bei einem moderaten Konsum von Kohlenhydraten auf.
Ernährungszusammensetzung ist entscheidend
Nach einer ersten Auswertung schätzten die Forscher, dass die durchschnittliche Lebenserwartung ab dem 50. Lebensjahr bei etwa 33 Jahren läge. Mit einem geringeren Kohlenhydrate-Konsum lebe man im Schnitt vier Jahre kürzer, bei erhöhtem Konsum etwa ein Jahr kürzer. In einer Meta-Analyse wurde dieses Ergebnis anschließend überprüft, dabei untersuchte man Daten von über 430.000 Menschen aus mehr als 20 Ländern und konnte ähnliche Trends feststellen. Wie stark sich die Ergebnisse überschnitten hing aber auch von einem weiteren entscheidenden Faktor ab, nämlich durch welche Proteine und Fette die fehlenden Kohlenhydrate ersetzt wurden.
Pflanzliche Inhaltsstoffe im Vorteil
Im direkten Vergleich wurde deutlich, dass Menschen die sich zwar kohlenhydratarm ernährten, jedoch viel tierische Fette und Proteine zu sich nahmen wiederrum ein erhöhtes Sterblichkeitsrisiko hatten. Wurden die Kohlenhydrate dagegen durch Inhaltsstoffe aus Gemüse, Nüssen und Hülsenfrüchten ersetzt machte sich das in einer geringeren Mortalitätsrate bemerkbar. Es ist also nicht hundertprozentig ersichtlich, welche Ernährungszusammensetzung den besten Schutz bieten kann.
Fest steht, dass man es im Falle einer kohlenhydratarmen Ernährung vorziehen sollte, auch den Konsum von tierischen Lebensmitteln einzuschränken oder komplett auf diese zu verzichten.
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