Unser ganzer Körper funktioniert wie ein kleines Uhrwerk: Ein Zahnrad gereift in das andere. Damit das auch so bleibt, benötigen wir eine Fülle von Vitaminen und Vitalstoffen. Bereits wenn nur einer dieser kleinen Bausteine fehlt, merken wir das schnell. So ist es auch, wenn wir zu wenig von dem Spurenelement Selen mit der Nahrung aufnehmen, denn das schwächt auf Dauer unser Immunsystem. Die Folge ist, dass unsere Haut trocken und rissig wird, die Haare vermehrt ausfallen und auf den Nägeln zeigen sich kleine, verräterische Flecken. Ebenso werden wir anfälliger für Infekte wie Erkältungen. Doch warum ist das so?
Veganer leiden häufig an einem Selenmangel
Das Spurenelement Selen spielt eine entscheidende Rolle in der Körperabwehr. Das Halbmetall übernimmt im Körper also die Funktion eines verlässlichen Aufräumdienstes. Dieser stimuliert die Produktion von Zellen zur Abwehr und betätigt sich zudem als Radikalfänger. Zudem kann es die Entwicklung und die Beweglichkeit der weißen Blutkörperchen in den Gefäßen verbessern. Diese sind für die Bekämpfung von Erregern wie Viren zuständig.
Leider bildet der Körper das Spurenelement nicht selbst. Die Ernährung ist also entscheidend. In pflanzlicher Kost ist es leider nur in geringen Mengen zu finden, denn die Böden in Europa sind arm an Selen. Bessere Quellen bieten zum Beispiel Ei, Huhn, Thunfisch und Rindfleisch. Auch Vollkornprodukte, Sesam und Sonnenblumenkerne enthalten viel davon. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt einen Verzehr von 60 Mikrogramm täglich. So viel steckt beispielsweise in zwei Eiern. Trotzdem ist die nötige Menge mit Pflanzenkost schwer zu decken. Aus diesem Grund leiden Vegetarier häufig an Selenmangel. Auch immun geschwächte Personen sollten auf eine ausreichende Versorgung mit Selen achten. Ob dies nötig ist, stellt der Arzt mit einem Bluttest fest. In diesem Fall kann die Einnahme eines Präparates helfen. Wichtig zu wissen: Selen sollten Sie für die optimale Wirksamkeit mit einem Abstand von rund einer Stunde zu Vitamin C einnehmen.
Selen und die Schilddrüse
Auch bei Problemen mit der Schilddrüse kann eine zusätzliche Versorgung mit Selen nötig sein. Denn damit die Hormonfabrik unseres Körpers gesund bleibt, ist sie auf das Spurenelement angewiesen. Bei einer chronischen Entzündung der Schilddrüse kommt es neben trockener Haut und Haarausfall bei einer Unterfunktion zusätzlich zur Gewichtszunahme, bei einer Überfunktion zu Gewichtsverlust. Studien konnten nachweisen, dass bei einer Einnahme von 200 Mikrogramm täglich die Entzündung in dem kleinen Organ im Hals zurückging.
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