Der Tarifstreit zwischen der Vereinigung Cockpit (VC) und der Lufthansa geht in die nächste Runde: Am Mittwoch werden alle von deutschen Flughäfen aus startenden Kurz- und Langstreckenflüge bestreikt. Es ist der 14. Streik in der nach wie vor offenen Tarifauseinandersetzung.
22 Prozent mehr – über einen Zeitraum von fünf Jahren
In dem andauernden Disput stehen die Tarifgehälter der etwa 5.400 Piloten der Lufthansa, der Lufthansa Cargo sowie der Konzerntochter Germanwings im Fokus. Die Vereinigung Cockpit verlangt Tariferhöhungen in Höhe von 22 Prozent – über eine Zeitspanne von fünf Jahren. Laut VC würde diese Lohnforderung unter denen anderer Gewerkschaften im gleichen Zeitraum liegen. Die letzte Gehaltserhöhung erhielten die Piloten vor fünfeinhalb Jahren.
Lufthansa: Gute Geschäftsergebnisse
Laut Vertretern der VC weist die Lufthansa in den letzten zwei Jahren sehr gute Geschäftsergebnisse vor, und die Bezüge des Vorstands der Fluggesellschaft seien um bis zu 30 Prozent gestiegen. Beim Aufsichtsrat seien zum Teil noch stärkere Erhöhungen der Bezüge zu verzeichnen. Trotzdem hätte die Lufthansa bis dato noch kein abschlussfähiges Angebot vorgelegt. Nach eigenen Worten hat die Fluggesellschaft ein Plus von 2,5 Prozent über einen ein Jahr und acht Monate währenden Zeitraum bis Ende 2018 offeriert. Die Bemühungen, den Streik am Mittwoch abzuwenden, waren bis zur letzten Woche vorangetrieben worden. Laut dem Personalvorstand der Lufthansa sei es auch jetzt noch nicht zu spät, den Pilotenstreik kurzfristig abzuwenden. Es werde weiterhin an die VC appelliert, zusammen mit der Lufthansa einen weiteren Schlichtungsversuch zu unternehmen. Dabei würde es neben der Frage nach einer Gehaltserhöhung auch um andere Themen gehen, wie etwa den Konditionen bei der Übergangsversorgung und den Betriebsrenten.
Erste Streiks bei Eurowings bereits am Dienstag
Bereits am gestrigen Dienstag war es bei der Lufthansa-Tochter Eurowings zu Streikmaßnahmen an den Flughäfen Hamburg und Düsseldorf gekommen. Durch einen Streik des Kabinenpersonals mussten in Düsseldorf 52 von 94 Flügen gestrichen werden, in Hamburg waren es von 20 Departures sieben, die aufgrund des Ausstands nicht starten konnten.
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