Vernaccia: erster italienischer DOC-Wein

Das bekannteste Tröpchen, der Vernaccia di San Gimignano, kommt aus der Toskana und ist ein italienischer DOCG-Weißwein. Auf Sardinien wird die nicht verwandte Sorte DOC-Weißwein Vernaccia di Oristano produziert. In der Region Marken wird aus einer als Vernaccia Nera bezeichneten Sorte der rote DOC-Schaumwein Vernaccia di Serrapetrona erzeugt.

Vernaccia mit DOC- und DOCG-Status

Der Vernaccia di San Gimignano wird zu 90-100 Prozent aus der Rebsorte Vernaccia gekeltert, so dass er kaum mit anderen Weinen verschnitten wird. Er bekam als erster italienischer Wein im Jahre 1966 den Status einer DOC (‚Denominazione di origine controllata‘), eine Ursprungsbezeichnung, welche 27 Jahre später die nächsthöhere Qualitätsstufe, die DOCG (‚Denominazione di Origine Controllata e Garantita‘), erreichte.

Über 200 Winzer bearbeiten mehr als 650 Hektar zugelassene Rebfläche und erzeugen im Schnitt fast 39.000 Hektoliter Weißwein. Der Wein reift sechs bis zwölf Monate beim Winzer nach, bevor er vermarktet wird und kann nach einem Jahr Reifung und einem Alkoholgehalt ab 11,5 Promille die Qualitätsbezeichnung ‚Riserva‚ tragen.

Vernaccia di San Gimignano

Nach dem Reifungsprozess hat der Vernaccia den Zenit seiner Herstellung erreicht und sollte recht bald bei einer Temperatur von ungefähr acht bis zehn Grad verzehrt werden, denn dann schmeckt er am besten.

Der Wein zeichnet sich durch seine blasse, goldgelbe Farbe und seinen feinen und doch kräftigen Geschmack, welcher eine Kombination aus Mandelblüten und Feuerstein darstellt, aus.

Vernaccia di Oristano

Der Vernaccia di Oristano ist ebenfalls ein Weißwein, unterscheidet sich aber im Geschmack. Obwohl das bernsteinfarbene Tröpfchen ebenfalls ein Mandelblütenaroma aufweist und kühl getrunken werden sollte, hat der Wein ein wesentlich intensiveres Bouquet.

Der Vernaccia di Oristano muss zwei bis sechs Jahre lang in Kastanien– oder Eichholz-Weinfässer gelagert werden, bevor er in den Verkauf gehen kann. Mit einem Alkoholgehalt von 15 bis 17 Prozent gehört er zu den stärkeren Weißweinen und erhält daher auch den Titel ‚Superiore‚.

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