Es gibt einige wirklich gut gemachte Bilderbücher, die aus dem typischen 08/15-Rahmen ziemlich herausfallen. Und zwar für jede Altersklasse und für (fast) jeden Anlass. Hier einige ausgewählte Beispiele:
„Der blaue Stein“ – perfekt für die Träumer unter uns
Ein „klassisches“ Bilderbuch, aber ganz besonders schön illustriert ist „Der blaue Stein“, die Geschichte von Oli, der einen blauen Stein findet und davon überzeugt ist, dass dieser Stein eine ganz wichtige Bedeutung hat. Und der kleine Wichtel soll sich nicht täuschen, denn der Stein ist das fehlende Auge einer Puppe. Doch bis er das rausfindet, muss Oli seine Überzeugung erst vehement verteidigen. Ein Buch, das nicht zuletzt von den Bildern einer Zeichnerin lebt, die ihr Fach versteht.
Anne-Gaelle Balpe/Eve Tharlet: Der blaue Stein, erschienen bei minedition im März 2011, Preis: 9,95 Euro.
„Ich mach, was ich will. Ich bin doch noch klein!“ bringt jeden zum Lachen
Ganz anders in seiner Art, dafür aber zum Brüllen komisch ist „Ich mach, was ich will. Ich bin doch noch klein!“. Lara ist drei und meistens kommt sie mit der Kleine-Mädchen-Nummer gut durch und das, obwohl sie es faustdick hinter den Ohren hat. Vor allem ihren großen Geschwistern geht das auf die Nerven, Papa auch so langsam, aber Mama steht immer hinter „der Kleinen“. Bis diese es wirklich übertreibt!
Wer ein zwei- bis dreijähriges Kind zuhause hat, das Geschwister hat, der sollte sich dieses Buch anschaffen. Es ist aus dem Leben gegriffen, es ist witzig und es zeigt einem mit seinen ganz wunderbaren Zeichnungen, dass man das Lachen doch noch nicht verlernt hat.
Thad Krasnesky/David Parkins: Ich mach was ich will – ich bin doch noch klein!, erschienen im Lappan-Verlag im Januar 2011, zu haben für die typischen 12,95 Euro.
„Charlotta -Meine Haare kämme ich nicht“ – ein echtes Trotzalterbuch
Ähnlich von der Idee her ist auch „Charlotta – Ich kämme meine Haare nicht“. Und trotzdem ist dieses Bilderbuch nicht wie die anderen Kinderbücher. Auch Charlotta ist im Trotzalter.
Sie will sich vor allem die Haare nicht kämmen, bis darin ein Wald wächst. Bilderbücher wie dieses sind nicht alltäglich, das beginnt schon mit dem Cover. Aber auch die Zeichnungen über das Innenleben von Charlottas Haaren haben das gewisse Etwas, wenn dieses Buch auch trotz MP3-Zugangscode zum Vorlesenlassen nicht mit dem Vorherigen mithalten kann.
Annette Langen/Frauke Bahr: Charlotta – Meine Haare kämme ich nicht!, erschienen bei Nord Süd
„Davids Welt“ – Der Versuch, Autismus kindgerecht zu erklären
Bilderbücher müssen ja nicht immer für die obengenannte Zielgruppe sein. Selten, aber wenn dann meist gut gemacht, sind diejenigen Exemplare, die sich mit speziellen Krankheiten beschäftigen, so wie „Davids Welt“, ein Bilderbuch, das vom Autismus erzählt. Einfühlsam wird aus der Position des Bruders berichtet, was das Besondere an einem autistischen Kind ist und mit welchen Schwierigkeiten auch die Geschwister konfrontiert werden können.
Ein Buch nicht nur gut für Betroffene, sondern auch gerade für mit denen befreundete Familien oder für die Arbeit in Kindergarten und Schule, da es sich als Grundlage für klärende Gespräche optimal eignet.
Dagmar H. Mueller/Verena Ballhaus: Davids Welt – Vom Leben mit Autismus, erschienen bei Annette Betz im Januar 2011, der Preis liegt mal wieder bei 12,95 Euro.
Rührend: „Das Herz in der Flasche“
Ebenso ernst, aber ganz anders von der Machart her ist „Das Herz in der Flasche“, eine im wahrsten Sinne des Wortes sehr zu Herzen gehende Geschichte für Erwachsene oder aber auch für Kinder, die ihr Herz lieber an einem sicheren Ort aufbewahren würden, damit man es nicht verletzen kann.
Es geht um ein Mädchen, dessen Vater plötzlich nicht mehr da ist und das zu einer jungen Frau heranwächst, die ihr Herz in einer „unkapputtbaren“ Flasche mit sich herumträgt. Bis jemand kommt und es befreit. Und dieser Jemand ist ein Kind.
Wunderschön, nahe gehend und trotz Happy-End traurig oder vielleicht besser gesagt, nachdenklich stimmend ist dieses Bilderbuch auf jeden Fall eines der Highlights.
Oliver Jeffers: Das Herz in der Flasche, erschienen beim aufbau-Verlag im März 2011 zu einem Preis von 14,95 Euro.
„Jule bestellt das Glück“ – ein schönes Mitbringsel
Ebenfalls eher für Erwachsene, von der Art aber viel fröhlicher und allein schon wegen des handlichen Formats gut auch mal als Mitbringsel geeignet ist „Jule bestellt das Glück“. Das kleine Schweinchen ist unzufrieden mit sich, doch dann verraten ihm die Freundinnen, dass sie ihr Glück beim Universum einfach bestellen. Alle bestellen die tollsten Dinge, nur Jule bestellt immer noch beim Ollo-Versand.
Bis heute. Doch das Universum scheint sie nicht zu hören, bis Jule aufgeht, wo das wahre Glück sich versteckt hält. Eine Weisheit, die so manchem Glück-Hinterherrenner mal nicht schaden könnte…
Eckart Fingberg/Axel Ahrens: Jule bestellt das Glück, erschienen bei Lappan ebenfalls schon 2010, zu haben für 7,95 Euro.
Danke für die tollen Vorschläge, bin richtig neugierig geworden und werde meinem Neffen „Der blaue Stein“ zum Geburtstag schenken.
Danke für die tollen Vorschläge, bin richtig neugierig geworden und werde meinem Neffen „Der blaue Stein“ zum Geburtstag schenken.