24 Stunden Leipzig: Der etwas andere Reiseführer

Sieben Autoren und Autorinnen begeben sich auf eine Reise in die „Zwischenräume“ Leipzigs. Dabei entdecken sie vergessene und verborgene Orte einer geschrumpften Stadt neu und beweisen gleichzeitig, dass der Verlust der ursprünglichen Funktion oder Bedeutung keinesfalls das Ende der Freiräume bedeutet, sondern der Beginn einer neuen Reise ist.

Leipzig – Eine schrumpfende Stadt?

Deindustrialisierung, Bevölkerungsrückgang oder Suburbanisierung sind Themen, von denen Gegenwärtig auch die Stadt Leipzig nicht verschont geblieben ist. Denn auch sie gehört zu den ostdeutschen Städten, die seit der politischen Wende 1989 mit einem starken Bevölkerungsrückgang zu kämpfen haben. Wohnungen stehen leer, Industrieflächen liegen brach, in der Stadt herrscht Leere, sie schrumpft.

Die AutorInnen von 24 Stunden Leipzig möchten aber genau dieses Szenario nicht so stehen lassen. Sie sehen in dieser „Leere“ eine Chance und stellen in ihrem etwas anderem Leipzig-Reiseführer die Frei(t)räume einer schrumpfenden Stadt vor.

Der etwas andere Leipzig-Reiseführer: „24 Stunden Leipzig. Frei(t)räume – Ein Buch vom Reisen in Übergängen“

Dieser Leipzig-Reiseführer schlägt einen anderen Ton an und Vokabeln wie Abwanderung, Aussterben, Brain Drain und Verarmung, gehören nicht dazu. Stattdessen ist in 24 Stunden Leipzig die Rede von alternativen Wohnformen, künstlerischer Kreativität und innovativen Kulturprojekten. Die AutorInnen berichten vom Anders-Wohnen in Wächterhäusern und Wagenplätzen, von improvisierten Kinosälen, vom Verwandeln alter Kupferkabel in bare Münze und über das Nachtanken an der Nachttanke.

Diese Reiseberichte mit kulturwissenschaftlichem Blickwinkel möchten Orte der Schrumpfung jenseits touristischer Attraktionen zeigen und einmal nicht von Untergangsszenarien berichten. So sind schließlich 24 Stimmungsbilder von Leipzig entstanden, die den Leser zum Reisen und Entdecken anregen sollen.

„Entwurf für einen Reiseführer durch Schrumpfende Städte“

Dieser etwas andere Leipzig-Reiseführer wurde inspiriert durch die der Magisterarbeit „Kulturelle Probleme der Stadtentwicklung in Ostdeutschland. Entwurf für einen Reiseführer durch Schrumpfende Städte“ von Anja Görtler und Aleksandra Kulasza. Es folgten zahlreiche Forschungsaufenthalte in Leipzig nachdem sich das Team aus sieben Autorinnen und einem Autor erstmals 2007 am Marburger Institut für Europäische Ethnologie/Kulturwissenschaft zusammen getan hatte, um schließlich mit dem Sonderpreis im Rahmen des Wettbewerbs „Heimat (er-)finden!“ vom Landesverband Soziokultur Sachsen e.V. und dem Sächsischen Landesjugendamt ausgezeichnet zu werden.

Der Ringbuch Verlag

Nicht nur 24 Stunden Leipzig ziert eine stilisierte Ringbindung, auch auf allen anderen Büchern des Ringbuch Verlags ist dieses Merkmal vorhanden. Dies symbolisiert einen elementaren Bestandteil des studentischen Alltags, das Ringbuchnatürlich. Der leere Block des Studenten wird mit flüchtigen Notizen, revolutionären Ideen oder auch gedankenverlorenen Zeichnungen gefüllt. In diesem Sinne soll auch der Ringbuch Verlag ein Experimentierfeld darstellen. Er will Formate ausprobieren, die sich andere nicht trauen, möchte sich und anderen den Raum geben, Neues zu entdecken und zu lernen.

Der Verlag, der 2008 von Studenten für Studenten gegründet wurde, hilft bei Fragen der Finanzierung von Publikationen sowie bei der inhaltlichen und ästhetischen Gestaltung. Im Mittelpunkt steht, dass Studierende mit einer  Veröffentlichung ihren Erfolg „anfassen“ können. Das soll „anderen Mut machen, selbst das Wagnis des Nachdenkens und Forschens einzugehen.“

Wer die Frei(t)räume Leipzigs entdecken möchte, erhält „24 Stunden Leipzig“ direkt über die Homepage des Ringbuch Verlags.

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