Emanzipation beim MI6: Hört James Bond demnächst auf den Namen Jane?

Emanzipation beim MI6: Hört James Bond demnächst auf den Namen Jane?

Daniel Craig wird als Filmheld James Bond müde, und die Nachfolge-Frage muss geklärt werden. Da stellt sich für viele jetzt die Frage: Ist es jetzt Zeit für eine Jane Bond?
 
 
 
 
 

„Mein Name ist Anderson. Gillian Anderson.“

Es war wohl ein Fan des Akte-X-Stars, der den Stein ins Rollen brachte: mit einem fiktiv gestalteten Bond-Poster, das die Schauspielerin zum Anlass nahm, sich über die sozialen Medien als potenzielle erste Ms. Bond ins Gespräch zu bringen. Zuvor hatten Fans schon stundenlang im Netz über einen möglichen Geschlechterwandel beim besten Agenten des MI6 erhitzt diskutiert. Und Anderson ist nicht die einzige Schauspielerin, die Ansprüche auf den bisher eindeutig maskulin beherrschten Thron erhebt: Auch die US-Schauspielerin Priyanka Chopra hatte in einem Magazin-Interview kundgetan, dass sie gern die Rolle des Geheimdiensthelden ihrer Majestät übernehmen würde. Aber was würde es für die Rolle bedeuten, wenn in Zukunft eine Frau die Welt vor den bösen Weltverschwörern der über 50 Jahre alten Spielfilm-Serie retten sollte?

Miss Bond – geht das?

Der ursprüngliche Geheimagent aus der Feder Ian Flemings hat chauvinistische, manchmal auch latent soziopathische Charakterzüge: Er trinkt (stilvoll), prügelt und killt fachgerecht mit seiner Walther PPK und kennt außer dem Weltretten für seinen Geheimdienstarbeitgeber eigentlich gar kein anderes Leben. Der Schauspieler, der zu seiner Zeit diese Figur wohl am prägnantesten in die Köpfe der Menschen projizierte, war Sean Connery. Ian Craig, der voraussichtlich letzte Bond-Darsteller, verlieh der Figur etwas mehr menschliche Züge: Er haderte mit seinem Alter und zeigte beim gewaltsamen Ableben seiner jeweiligen Geliebten doch tatsächlich Emotionen. Eine weibliche Darstellerin könnte die männlichen, action-orientierten Charakterzüge der Rolle nun mit weiblichen Tugenden erweitern: Analytisches Denken etwa, oder auch mehr Empathie mit den Opfern der Böswichte. Eines muss sie aber nach wie vor ganz bestimmt: Die Walther durchladen. Und den Aston Martin durch den Gegenverkehr steuern. Ob nun allerdings der Martini gegen einen Smoothie ausgetauscht wird, bleibt abzuwarten.

 

Fotoquelle: Thinkstock, 156608016, iStock NejroN

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