Auf der Suche nach einem zu Hause

Als Anhänger von Arminia Bielefeld ist das Leben nicht einfach. Sieben Auf- und Abstiege haben uns geprägt, unsere Leidensfähigkeit geprüft. Gewiss, nicht jeder Fan hat sie alle persönlich miterlebt, die zahlreichen Höhen und Tiefen des DSC. Aber die Schicksale der Vorfahren beeinflussen auch immer ihre Nachkommen.

Und so ist sich jeder Armine bewusst, dass wir als der Urtypus einer Fahrstuhlmannschaft gelten. Gleichwohl, der Kummer verbindet; auf der Internetseite www.arminia-bielefeld.de wird es so formuliert:
„Was bedeutet es, Armine zu sein? Titel und Triumphe aufzählen? In der Geschäftstelle lange Reihen blankpolierter Pokale abschreiten? Eher nicht. Die vielen Tausend Anhänger des DSC Arminia Bielefeld eint ihre Leidensfähigkeit. Und ihre Treue."
Die Unbeständigkeit der Mannschaft stiftet uns Identität. Wir dürfen uns loyal nennen, stehen zu unserem Club. In guten wie in schlechten Zeiten.
Und doch wäre es schön zu wissen, wo wir hingehören. Denn jeder Mensch wünscht sich doch ein zu Hause. Einen Platz, von dem er sagen kann: Hier gehöre ich hin! Da bilden auch Arminia-Fans keine Ausnahme.
Denn es nervt, ständig nomadenhaft zwischen erster und zweiter Liga hin und her zu tingeln. Oder als zu gut für die zweite und zu schlecht für die erste Liga bezeichnet zu werden! Wie aber lässt sich feststellen, welche Spielklasse unser fußballerisches zu Hause ist?
Mein Vorschlag: Die Wiedereinführung der Relegationsspiele! Zur Erinnerung: Von 1982 bis 1991 wurden diese Spiele nach Abschluss der Saison zwischen dem 16. der ersten und dem dritten der zweiten Bundesliga ausgetragen. Immer mit Hin- und Rückspiel. Der Sieger war erstklassig. Ich finde: Eine faire Lösung.
Denn es ist doch so: Die Begegnungen mit der drittbesten Mannschaft der zweiten Liga wären eine Möglichkeit zu ermitteln, welche Spielklasse unsere Bestimmung ist. Ein direkter Vergleich, der uns Sicherheit geben könnte.
Nebenbei brächten die Relegationsspiele zusätzliche Unterhaltung in den Abstiegskampf:
Kaum vorstellbar, welche Spannung aufkommen könnte, ginge es am letzten Spieltag nicht nur um den direkten Gang in Liga zwei, sondern auch um den letzten Strohhalm zum Klassenerhalt.
Mein Appell an die DFL lautet also: Gebt uns eine Heimat.

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