Yr Afon: Meine beiden Fotos hier auf diesem Post zeigen den Fluß Dyfi, der durch Machynlleth fliesst, im Creiglyn Dyfi See entspringt und in die Irische See mündet. Ende Oktober war dieser mal wieder überschwemmt.
Yr Afon, der Fluss, war aber auch ein Vierteiler auf S4C, der gestern abend zuende ging. Jeden Sonntagabend konnte man eine Stunde lang einen Bericht zu einem Fluß sehen. Interessante Idee. Gutes Programm an sich. Nein, kein Fluß in Wales war dabei, sondern der Mississipi, Amazon, Nil – und gestern abend der Rhein.
Ich persönlich fand Cerys Matthews am Mississipi am Interessantesten. Ein Programm zeigte den Rhein, der durch die Schweiz, Deutschland, die Niederlande und Frankreich fließt. Ja, er ist eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt, wie die Moderatorin der Sendung richtig erwähnte. Sie ging auf den keltischen Namen des Rheins ein, war u. a. in Koblenz, Basel, Rotterdam und im Elsass.
„Der Rhein ist der Fluss, von dem alle Welt redet und den niemand studiert, den alle Welt besucht und niemand kennt. Dennoch beschäftigen seine Ruinen die geistigen Höhenflüge, und diesen bewundernswerten Fluss lässt das Auge des Poeten wie das Auge des Publizisten unter der Durchsichtigkeit seiner Fluten Vergangenheit und Zukunft Europas ahnen.“
(Victor Hugo Zitat)
Beim Bericht zum Rhein hat mir allerdings der aktuelle Aspekt gefehlt. Das Leben am Rhein heute, die vielen Fischarten – nicht nur die Aale, sondern auch die Wasservögel, die Häfen, die Brücken.
Mererid Hopwood hat mir zu viel in die Vergangenheit geschaut. Das machen die Waliser gerne.
Die Rheinromantik (Loreley) wurde erklärt, die Schönheit erwähnt, von ihrem Liebsten betrogen, und die sich daraufhin ihr Leben nehmen will. Ja, die Loreley gehört unbedingt bei so einem Bericht dazu, aber dann wurde die Reichskristallnacht plötzlich sehr thematisiert. Diese war leider überall in Deutschland, gehörte aber meiner Meinung nach nicht in erster Linie zum Rhein und in diese Sendung.
Warum in Bezug auf Deutschland in Wales wie im gesamten Vereinigten Königreich immer der 2. Weltkrieg erwähnt werden muß? Das hat mir nicht so gefallen. Ehrlich gesagt, fand ich es enttäuschend.
Die andere Lorelei Variante ist das Rheinmärchen von der unglücklichen Frau Lurley, die ihr langes, blondes Haar kämmt und damit die vorbeikommenden Schiffer ins Verderben stürzt.
Auch die Gastarbeiter (mit einem traf sich Hopwood) waren für Deutschland sehr wichtig, aber es gibt auch hier Wichtigeres zum Thema Rhein. Die Rheinschiffahrt hat Hopwood sehr gut dargestellt, Burgen und Bauwerke, inkl. Kirchen und Klöster kamen jedoch insgeamt zu kurz. Der Karneval am Rhein wurde gar nicht erwähnt, die Weinkultur und Winzer zu wenig. Das Niederwalddenkmal wurde gezeigt.
Da Mererid Hopwood eine der erfolgreichsten zeitgenössischen Schriftstellerin hier in Wales ist, habe ich mich gewundert, wo die ganzen Literaten des Rheins in ihrem Bericht waren (außer Brentano und die Loreley): zum Beispiel Böll, Heine, Zuckmeyer – oder Musiker wie Beethoven, Liszt, Bap. Klar, kann man nicht alles in einer Stunde bringen. Ihre Schwerpunkte fand ich nicht so gelungen. Trotzdem immer noch eine sehr gute Sendung.
hallo
ich finde das sehr toll das sie das hiér vieles so toll beschreiben
denn ich muss dieses jahr meine GFS in englisch über das Thema Wales halten.
Die informationen haben mir sehr geholfen.
Danke