Natale
Weihnachten in Italien ist gar nicht mal so anders als in Deutschland. Trotzdem gibt es immer einige Unterschiede und Besonderheiten. In Italien werden zum Beispiel keine Plätzchen gebacken, so wie das hierzulande üblich ist. Im katholischen Italien wird auch sehr viel mehr Wert auf eine aufwendige Krippe, dem presepe, gelegt als auf den Weihnachtsbaum. Der Weihnachtsbaum kann auch gern mal aus Plastik sein oder wird einfach weg gelassen, darum kommt ein Sizilianer auch nicht unbedingt in die Bredouille, wenn er keinen geeigneten Baum auf seiner Insel findet. Die Hauptsache ist nämlich, seine Krippe übertrifft alle anderen.
Il Presepe
Es gibt wirklich prächtige Exemplare, mit wunderschönen, kostbaren handgefertigten Porzellanfiguren, es werden ganze Dörfer angelegt, mit Märkten und Ställen. Selbst kleine Bäche oder Brunnen gehören zur Ausstattung. So entsteht liebevoll eine ganze Stadt um Jesus Geburtsstätte herum. In jeder Kirche sieht man zur Weihnachtszeit mehr oder weniger prächtige Krippen. Eine der wohl bekanntesten Krippen befindet sich in Rom auf dem Petersplatz. Dort wird die Geburt Christi mit lebensgroßen Figuren nachgestellt.
Aber auch in Italien geht man zu heilig Abend traditionell in die Kirche, die Familie vereint sich, es wird viel gegessen und am 24. Dezember, der Vigilia di Natale, bringt der Babbo Natale die Geschenke. Babbo Natale, so heißt nämlich der Weihnachtsmann in Italien. Aber bevor die Bescherung los geht wird kräftig gezockt!
Tombola!
Das ganze Jahr über wird Kleingeld für Weihnachten gesammelt, nicht etwa aus karitativen Gründen, nein, das Geld wird zur Weihnachtszeit verzockt. Mit der Familie um Geld zu spielen ist zu Weihnachten in Italien Tradition. Zu den traditionellsten Spielen gehört wohl die Tombola, eine Art Bingo. Es werden Karten mit verschiedenen Zahlenkombinationen verkauft und einer übernimmt il Tombolone und zieht die Zahlen aus einem Säckchen. Wer auf seiner Karte als erster alle Nummern abdecken konnte hat gewonnen und schreit, bevor es womöglich noch ein anderer tut, „Tombola!“. Damit sich aber nicht nur einer am Gewinn erfreut, kann man bereits mit zwei, drei, vier oder fünf Zahlen in einer Reihe kleinere Prämien erhalten. Nacheinander schreien die glücklichen Familienmitglieder an der großen Tafel dann Ambo! Terno! Quaterna! Cinquina! und schließlich Tombola!
Es gibt auch verschiedenste Kartenspiele, die in einer großen Runde gespielt werden können. Sette e Mezzo ist eine Art Black Jack. Einer ist die Bank und verteilt Karten an die Spieler, diese dürfen den Wert von sieben ein halb Punkten nicht überschreiten. Gespielt wird natürlich mit den italienischen Carte Napoletane. Auch das Kartenspiel Mercante in fiera ist zu Weihnachten sehr beliebt. Der Spaßfaktor hängt dabei eigentlich vom Spielmacher, dem Mercantiere ab. Dieser muss versuchen Karten meistbietend zu versteigern.
Mangiare! Panettone, Pasta und Baccalá
Das Essen nimmt in Italien immer eine ganz zentrale Rolle ein und zu Weihnachten ganz besonders. Wenn sich die Familie zum Festtag vereint bringt jeder etwas mit. Das beliebteste Mitbringsel ist der Panettone, der darf auf keiner Festtagstafel fehlen. Diese Mailänder Süßspeise besteht aus einem kuppelförmigen, luftig, lockeren Teig, je nach Geschmack mit kandierten Früchten und Rosinen. Der Pandoro, der kleine Bruder des Panettone, ist viel süßer und wird mit Puderzucker überzogen. In ihm wird man weder kandierte Früchte noch Rosinen finden. In den Cappuccino getunkt ist der fluffige Weihnachtskuchen ein wahrer Hochgenuss!
Zu keinem Weihnachtsfest dürden die Fritti fehlen. Fritto bedeutet nichts anderes als frittiert, es werden Artischocken Stücke, Kartoffel- und Apfelscheiben, Brokkoli und Baccalá mit einem flüssigen Teig überzogen und gold-gelb frittiert. Der Baccalá bzw. Stockfisch wird nicht nur frittiert. Zu Weihnachten kommt der Fisch in verschiedensten Varianten auf den Tisch. Zu Heiligabend wird traditionell Fisch serviert. Als Vorspeise bekommt man dann beispielsweise marinierte oder frittierte Sardellen, der erste Gang könnten Penne mit Lachs sein und das Hauptgericht Baccalá in Bechamelsoße. Zum Nachtisch darf es natürlich wieder Panettone sein oder Torrone, eine weitere weihnachtliche Süßspeise. Der ursprüngliche Torrone bestand nur aus Eiern, Honig und Zucker, später wurden Mandeln hinzu gefügt. Mittlerweile gibt es den Torrone in verschiedensten Ausführungen, aus Schokolade mit Haselnüssen sowie aus weißem oder braunem Nougat.
Die Liste traditioneller Gerichte hat kein Ende, hinzu kommen die regionalen Unterschiede. In Calabrien kommen womöglich ganz andere Dinge auf die Festtafel als in der Toscana. Nur eins ist ganz sicher, Tombola wird zu Weihnachten in Italien überall gespielt.
Das Video zeigt ein liebevoll gestaltetes, animiertes Prespe:
[youtube p299Tt8HZt0&]
Hallo,interessanter Beitrag. Ich bin über Weihnachten in Australien gewesen und fand das schon befremdlich. Wobei ich sagen muss, es ist schon interessant zu erleben, wie in anderen Ländern das Fest der Liebe begangen wird. Italien habe ich noch nicht ausprobiert. 😉
Hallo,interessanter Beitrag. Ich bin über Weihnachten in Australien gewesen und fand das schon befremdlich. Wobei ich sagen muss, es ist schon interessant zu erleben, wie in anderen Ländern das Fest der Liebe begangen wird. Italien habe ich noch nicht ausprobiert. 😉
Hallo,interessanter Beitrag. Ich bin über Weihnachten in Australien gewesen und fand das schon befremdlich. Wobei ich sagen muss, es ist schon interessant zu erleben, wie in anderen Ländern das Fest der Liebe begangen wird. Italien habe ich noch nicht ausprobiert. 😉