(Foto:PixelQuelle.de/ABDA Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände)
Die deutschen Apotheker schützten sich bislang durch das Fremdbesitzverbot gegen unliebsame Konkurrenz aus den Dschungeln der Marktwirtschaft. Solche unangenehmem Mitbewerber wagen es, bis zu 30 Prozent unter dem üblichen Preisniveau anzubieten, die Zuzahlungspflicht für ihre Kunden zu übernehmen oder gar Rabatte einzuräumen, unvorstellbar!
Damit diese Pfründe nicht von kostengünstiger operierenden Großanbietern gefährdet werden, durfte nach bisheriger Rechtspraxis nur ein Pharmazeut als Inhaber einer Apotheke fungieren. Firmen wie DocMorris sind aber juristische Personen und von einer solchen Person konnte bislang noch kein Pharmaziestudium absolviert werden.
Der Logik des Fremdbesitzverbotes folgend, dürfen also nur natürliche Personen eine Apotheke betreiben. Dieser Logik wollte der saarländische Gesundheitsminister Josef Hecken kürzlich nicht mehr folgen und erlaubte dem niederländischen Pharmahändler DocMorris die Eröffnung seiner ersten Filiale auf deutschem Boden. Hecken hielt die Niederlassungsfreiheit für Unternehmen in der EU für das höhere Rechtsgut.
Selbstverständlich sieht die deutsche Apotherkerschaft das anders und zog vor Gericht. Eine Saarbrücker Apothekerin stellte unverzüglich einen Eilantrag auf Schließung der DocMorris-Filiale. Ebenfalls im Eilverfahren haben die Richter am Landgericht Saarbrücken diesen Antrag abgewiesen. Leider ist die Entscheidung aber nicht entgültig, da noch weitere Klagen gegen die erste deutsche Niederlassung von DocMorris anhängig sind. Vermutlich wird der Streit erst in ferner Zukunft vor dem Europäischen Gerichtshof final entschieden. Das Rückzugsgefecht hat also gerade erst begonnen und sein Ausgang wird generelle Rückschlüsse auf die Reformfähigkeit des Gesundheits- systems zulassen.
Mit Hinweisen auf bedrohte Arbeitsplätze und die Beratungsqualität vertreten die Apothekerverbände in der Öffentlichkeit ihre Modernisierungsverweigerung. Selbstverständlich geht es den Herrschaften aber um die Verteidigung ihres Wettbewerbs-Reservates. Nicht selten findet man in bundesdeutschen Ortskernen gleich an allen vier Straßenecken eine Medikamentenausgabestelle, alle besetzt mit reichlich Helferinnen und mindestens einem studierten Pharmakologen. Raten Sie doch mal, wer die ca. 26 Apotheken pro 100.000 Einwohner in Deutschland bezahlt? Genau!
Vielleicht können wir Kunden ja selbst entscheiden wieviel Beratung wir wünschen?
Herzlich Willkommen in der Marktwirtschaft!
Die Chefarztfrau
Der Antrag einer Saarbrücker Apothekerin auf sofortige Schließung der DocMorris-Filiale in der saarländischen Landeshauptstadt ist als unbegründet zurück gewiesen worden. Das Gericht teilte mit, eine Verletzung der Vorschriften gegen den unlauteren Wettbewerb sei nicht glaubhaft gemacht worden.Alles weitere über spätere Urteile ist Spekulation.
Natürlich geht es in den Schriften der Chefarztfrau ausschlißlich um Spekulation. So gesehen bleibt manN sich treu.Es ist das einzige Muster der einzigen Daseinsberechtigung von Chefarztfrau.Irgend etwas passiert und das Chefarztfrau spekuliert irgend etwas.
@ LeserWas ist spekulativ, die Mündigkeit des Verbrauchers? Ich habe mit Ausnahme von Apothekern und ihren Mitarbeiterinnen noch keinen artikulationsfähigen Menschen gesprochen, der sich nicht verärgert über dieses wilhelminische Apotheken-Privileg geäußert hat. Jetzt immerhin, jetzt kommen Sie noch dazu. Wenn ich meinen Schweizer Bekannten von diesem Mega-Unfug erzähle grinsen die nur! In der Schweiz sind übrigens Versandapotheken und Mehrfachbesitz von Apotheken zugelassen, die Schweizer leben noch, unglaublich oder?PS: @ Noch ein LeserKann es sein, dass meine kritische Betrachtung zurKinesiologie Ihren religiösen Eifer geweckt hat??? Machen Sie doch bitte ein paar Kniebeugen, das hilft bestimmt…
Hallo Herr Chefarztfrau. Ich stimme hundertprozentig mit Ihnen überein. Und das trifft mit Sicherheit auch auf genügend andere Menschen zu, um nicht als Randmeinung abgetan werden zu können. Offenbar haben Sie sich schon ein paar Schmeißfliegen gezogen. Aber keine Sorge. Im Herbst sterben die spätestens ab.
Worauf Sie anspielen, entzieht sich leider meiner Kenntnis.Vorstellbar wäre jedoch, dass es mittelbar damit einhergeht, dass sich hier der Eine „kritisch“ nennt und der Andere, andere als Schmeißfliege bezeichnet.Es ist zu vermuten, ich liege richtig!
@ dpetereit, die „Schmeißfliegen“ könnten Sie doch bitte an Ihrem Stammtisch weiter besprechen, dennoch paßt diese Ausdrucksweise, wenn ich mir die Kommentare von „Chefarztfrau“ auf Antworten betrachte, gut in das Niveau der Antworten von „Chefarztfrau“.Sie haben sicher einen Freund gefunden@ „Chefarztfrau“, diese Bestimmungen werden nach und nach im Rahmen der EU aufgehoben.Deutsche Apotheker finden das Verbot von Mehrfachbesitz schlecht, es wird allerdings umgangen durch die Überschreibung auf Familienangehörige.Das ist Praxis, alles andere ist „Google“.Die Deutschen lachen auch über das Schweizer System bei Selbstständigen.Für Mißerfolg steht die Gemeinde gerade und finanziert den Betreiber einer Firma, gut für sinnlose Unternehmen, aber schlecht für ein wirtschaftliches System auf Dauer.Das mag gehen in einem kleinen Land wie der Schweiz, das auf Deutschland zu übertragen bzw zu vergleichen ist sehr einfach gedacht
Zum geäußerten Herbstgedanken sei auf den header aufmerksam gemacht.Zu Füßen der gar nicht so schulmedizinisch wirkenden und auf Apotheken schwörenden jungen Frau, leuchtet ein BETA.Im Übrigen ist Ihr Beitrag, in Anbetracht allgemeiner Kenntnis über Besitzstandsbewahrung und deren Gebaren, so überflüssig wie wohl Sie selbt.
Ich sehe schon, ich hatte Recht. Am Interessantesten ist dabei immer, dass stets diejenigen ein Stammtischniveau beklagen, die selbst nicht einmal dieses erreichen. Insofern darf man entspannt bleiben. Und der Chefarzttochter im Speziellen hat die Chefarztfrau bereits sehr sinnvolle Vorschläge zur Entspannung unterbreitet. In diesem Zusammenhang mag man gern auch wieder einmal über die Sinnhaftigkeit anonymer Kommentierung nachdenken. Dies aber nur als Vorschlag am Rande…
Kleine Regelkunde 1. Was ist germanblogs?Die Leser von germanblogs kommentieren und ergänzen die Beiträge.2. Was sind Weblogs?Kommentarfunktionen und viele andere Features machen Weblogs interaktiv und ermöglichen Diskussionen zu den veröffentlichten Inhalten.8. Ich bin kein Experte, möchte aber Beiträge ergänzen und kommentieren, wie geht das?Um kommentieren zu können, brauchen Sie zur Identifizierung nur Ihren Namen und eine E-Mail-Adresse oder Homepage angeben.Sollten Sie also mit den Regeln Probleme haben, … dann heulen Sie doch oder wenden sich an http://www.senioren-online.net
Zurück zum Thema – Hier mal eine Schilderung (Von anekdotischer Evidenz) der apotherkerlichen Beratungsleistung. Gefunden im Focus-Online Forum, zitiert mit Erlaubnis des Autors „Highnoon“, also Danke:“Ich muss mich berichtigen: nie stimmt nicht. Folgendes ist mir passiert: aus Gründen, die hier nichts zur Sache tun, brauche ich Medikamente ohne Alkohol. Ich hatte eine Erkältung – Husten. Gehe in die Apotheke, verlange Hustentropfen ohne Alkohol. Die Apothekerin nimmt eine Packung aus dem Regal, stellt sie mir hin, sagt den Preis. Im selben Augenblick: „Ach, Entschuldigung, Sie wollten ja was ohne Alkohol!“ Nimmt die Packung weg, gibt mir eine andere. Nennt den Preis. Ich – vorsichtig geworden – schaue mir die Packung genauer an: Aufdruck: „Enthält 11,6 % Alkohol.“ Reklamation – Entschuldigung. Die dritte Packung. Ich wollte nicht unhöflich sein, habe sie genommen und bezahlt. Dann im Auto mir den „Waschzettel“ angeschaut. Ergebnis: Enthält 16,8 % Alkohol!Soweit zum Thema „Beratung in der Apotheke“. Ein guter Realschüler nach 3-jähriger Lehre wäre da vielleicht besser am Platz.“„By the Way“, wie positioniert sich eigentlich die FDP in dieser Sache? Steht sie zu ihrer Maxime des freien Marktes oder bleibt sie die Apotheker-Partei, frei nach der Devise „Freier Markt ist nur gut in den Märkten, in denen wir nicht als Anbieter auftreten.“
Das Beispiel der Hustenmittel hat mich überzeugt.Grundlegende Reformen müssen her.Viel Spaß noch
Der saarländische FDP-Abgeordnete Addicks spricht dazu…
Um die Diskussion über Reformen am Gesundheitsmarkt wieder aufleben zu lassen, hier eine kleine Hintergrundinformation. Seit dem 01.01.2004 ist der Versandhandel mit Medikamenten in Deutschland erlaubt. Dies stellt doch auch eine Reform dar, von der nicht nur der Patient sondern auch viele Apotheken profitieren, die sich diesem Markt geöffnet haben. Mir wurde sogar der Alkoholgehalt von Hustenmitteln im elektronischen Beipackzettel angezeigt. Die Preise sind außerdem transparent. Ermöglicht durch Preissuchmaschinen, wie z.B.: medikamente-preiswert-bestellen.de
..es gibt derweil viele neue news!
Am besten dies Mittelmeerdiät in einem schönen Hotel am Mittelmeer. Ob Italien, Kroatien oder Spanien ist dann egal. Aber leider ist ja gerade der Urlaub nicht die richtige Zait um abzunehmen – zumindest für mich nicht.