Was versteht man unter Föderalismus ?

Locker übersetzt kann man von einem Bündnis reden, aber für eine konkrete Begriffserklärung reicht das eigentlich nicht, da es kleine aber feine Unterschiede zu einem regulären Zusammenschluss gibt.

Föderalismus oder Konföderalismus?

Föderalismus entsteht genau dann, wenn sich beispielsweise einzelne Staaten zusammen schließen, dabei aber nicht an Autonomie verlieren. Während sie sich zwar auf bestimmte Grundregeln einigen, um das friedliche Miteinander zu sichern, kann jeder Staat frei entscheiden und handeln, solange er die Grundregeln nicht verletzt.
Eine Konföderation beinhaltet zwar immer noch den Zusammenschluss einzelner Staaten, das aber vor allem, um ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Dabei ist die Autonomie der Beteiligten sogar noch größer und die gemeinsamen Vorschriften beschränken sich auf ein Minimum und sind oftmals auf ein bestimmtes Ziel gerichtet. Die konföderierten Südstaaten in den damaligen USA versuchten so die liberalen und fortschrittlichen Änderungen der Nordstaaten zu verhindern, mussten aber letztendlich die weiße Flagge hissen.

Ein Bündnis für Individualisten?

Sowohl in der Kon- als auch in der Föderation wirken oftmals gemeinsame Organe, um die übergeordneten Ziele, beziehungsweise Gesetze auch einheitlich durch zu setzen, für die Innen- und Außenpolitik der einzelnen Staaten werden jedoch weiterhin die eigenen Organe beibehalten.

Auf kleinerer Ebene ist beispielsweise der Bundesrat ein Organ der deutschen Bundesländer. In Deutschland funktioniert der Föderalismus so, dass der Bund, als auch die einzelnen Länder konkrete Entscheidungs- und Verwaltungsbereiche haben, die sie bestimmen können.

Aus dem lateinischen „foedus“ abgeleitet, wurden föderalistische Verträge im damaligen Rom übrigens mit einem Schweineopfer begleitet, bei dem die Partei, die den gemeinsamen Schwur (bzw. Vertrag) brach, mit einem Fluch belegt werden sollte.

Heutzutage droht man weder den Föderationspartnern, noch den Schweinen, wichtig ist das Einhalten dennoch, denn neuzeitliche Denker gehen davon aus, dass die individuelle Freiheit unter groben, gemeinsamen Regeln zu einem harmonischen Miteinander auf der gesamten Welt führen kann. 

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