Durch Märchen und Legenden war das Bild der Hexe in Deutschland vornehmlich negativ besetzt. Ein altes, hinkendes und hässliches Weib, welches auf seinem Buckel eine schwarze Katze mit sich trug, mit einem Besen durch die Lüfte flog und Schaden anrichtete.
Doch seit dem Frauen aufstanden, um für Gleichberechtigung bzw. Gleichstellung zu kämpfen, änderte sich dieses Bild. Jetzt wurde aus der Hexe eine weise und wissende Frau, die stark ist, die heilend und helfend wirken kann und magische Fähigkeiten besitzt. Der Hexenkult breitete sich aus und bekommt heute eine stetig wachsende Zahl von Anhängerinnen und Anhängern.
Wicca-Religion und Celtic Witches
1951 wurde in England das Gesetz gegen die Hexerei aufgehoben und Hexenzirkel trauten sich an die Öffentlichkeit. Die Wicca-Religion wurde durch den englischen Okkultisten und Autor Gerald Brousssou Gardner und sein Werk „Witchcraft Today“ (1954) begründet. Sie beruft sich auf alte Mysterien – und Naturreligionen. Vor allem in den USA ist diese Bewegung aktiv, ca. zwei Millionen Menschen praktizieren hier unter dem Namen Wicca neuheidnische Religion.
Die Celtic Witches beziehen sich auf keltische Mythologie und Religion. Vor allem sogenannte „frei fliegende“ Hexen (die keinem Zirkel oder Covent angehören) praktizieren hier ihre Hexenkunst.
Hexenkult in Deutschland
DEN einen Hexenkult gibt es so nicht. Seit den 1980er Jahren boomt der Zauber um die Neuen Hexen in deutschen Landen. Es gibt Schätzungen, nach dem sich rund 10.000 Menschen in Deutschland als Hexe bezeichnen, übrigens auch Männer. Sie zelebrieren, am Mondzyklus orientierte, Rituale und Jahreskreisfeste, beschwören gute Geister, heilen und beraten. Sie bauen Schutzzauber, führen als Hexen-Priesterinnen Trauungen durch oder begleiten Menschen bei Scheidungen mit entsprechenden Zeremonien. Kräuterwissen und Ahnenverehrung spielen eine große Rolle.
Das Interessante an dieser Naturreligion ist, dass sich jede Hexe je nach ihren Erfahrungen eine eigene Kosmologie zusammen baut – aus gälischem, keltischem, germanischem, ägyptischem oder südamerikanischem Zauberwissen. Sie drängen ihren Glauben möglichst niemandem auf und vermeiden Dogmen oder Fanatismus. Mit Satanskult oder schwarzer Magie haben sie nichts am Hexenhut, dafür verehren sie die Natur als heilig und heilend. Ein Leitsatz ist für alle Wicca bindend: „Alles, was von dir ausgeht, fällt dreifach auf dich zurück.“
Ein weiteres erwähnenswertes Motto der Wicca-Anhänger lautet: „Tue was du willst, aber schade niemandem“.
Mir gefällt es, dass die Hexen von Heute sich nicht mehr verstecken müssen.
Die Einhaltung der „goldenen Regel“ oder salopp gesagt „was Du nicht willst, dass man Dir tu’….. sollte eigentlich allen Menschen zu eigen sein. Zusammen mit Toleranz und echter Freundlichkeit ein unschlagbares Trio.
Daumen hoch und liebe Grüße, Ina