Durch die Muskelkrämpfe wird der betroffene Muskel hart wie ein Brett.
Die häufigste Form dieser äußerst unangenehmen Erscheinung sind die gefürchteten Wadenkrämpfe. Grundsätzlich kann es jeden treffen.
Bei Sportlern und Schwangeren treten sie aber häufiger auf, denn sie haben einen höheren Mineralstoffbedarf.
Mineralstoffmangel als Ursache der Wadenkrämpfe
Mit zunehmendem Alter erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, durch solche Krampfattacken aus dem Schlaf gerissen zu werden. Dieses trifft zu, wenn die Krämpfe auf einen Mineralstoffmangel zurückzuführen sind, dieser ist die häufigste Ursache. Die unangenehmen Attacken sind also die Folge nicht ausreichender Mineralstoffversorgung.
Muskeln können nur dann voll funktionstüchtig sein, wenn die Kommunikation zwischen Muskeln und Nerven korrekt abläuft. Dies gelingt aber nur, wenn Calcium und sein Gegenspieler Magnesium das An- und Entspannen der Muskelzellen steuern. Fehlt eins von beiden, ist der Prozess gestört, der Muskel spannt an und kann nicht mehr entspannen.
Kommen die Krämpfe aber häufiger vor und sind z.B. von Taubheitsgefühlen, Schwellungen oder sogar Lähmungserscheinungen begleitet, muss unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Nach einer gründlichen Untersuchung werden eventuell weitere klärende Maßnahmen erforderlich sein. Je nach Verdacht des Hausarztes können ein Neurologe, Internist oder auch ein Orthopäde zur Aufklärung beitragen.
Ist die Ursache erst einmal gefunden, kann gezielt gegen die Wadenkrämpfe vorgegangen werden.
Wadenkrämpfe: Das sollten Sie beachten!
Die Ursachen für nächtliche Krämpfe
Auch verschiedene Erkrankungen wie z.B. Diabetes oder chronische Durchfälle sorgen für eine Abnahme der Mineralstoffe. Bei Sportlern kommt oft noch ein Natriummangel hinzu, da sie meist durch das Schwitzen vermehrt Mineralstoffe ausscheiden. Ältere Menschen trinken häufig viel zu wenig und bringen dadurch ihren Mineralstoffhaushalt aus dem Gleichgewicht. Schwangere haben einen durchschnittlich 60 Prozent höheren Mineralstoffbedarf.
- Abhilfe
- Mineralpräparate zusätzlich als Nahrungsergänzung eingenommen, beseitigen in den meisten Fällen den Spuk. Dabei zu beachten ist die Tatsache, dass Mineralien nicht bei jedem Menschen in vollem Umfang aufgenommen und verarbeitet werden. Liegt eine chronische Darmerkrankung vor oder im Magen findet sich zu wenig Magensäure, wird die Aufnahme gestört. Darum ist es oft sinnvoller, dieses wertvolle Mineral dem Körper über die Haut zuzuführen.
- Das sogenannte transdermale Magnesium gibt es in Form von Sprays. Die Magnesiumlösung wird auf die Haut gesprüht. Eine andere Möglichkeit ist die Aufnahme des Magnesiumchlorids durch ein Fußbad, in dem warmes Wasser und die Magnesiumlösung vermischt werden. Idealerweise sollten die Füße dann rund 45 Minuten gebadet werden. Im Akutfall sofort die Wade mit dem transdermalen Magnesium einsprühen und das Bein dehnen.
- Weitere vorbeugende Maßnahmen:
- Magnesiumreiche Ernährung wie z.B. Bananen und Mandeln, zubereitete Gerichte mit Sesam oder Sonnenblumenkernen anreichern, ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Kräutertees, u.a. mit Kamille oder Anis, alle Kräuter, die cumarinhaltig sind, regelmäßige, gymnastische Übungen.
- Eine Entsäuerung des Körpers kann Wunder wirken, denn dann ist unser Körper wieder in der Lage, die Mineralstoffe besser zu verwerten.
- Auch Alkohol und Nikotin begünstigen eine Neigung zu den Krämpfen, ebenfalls das allseits beliebte Koffein. Der Genuss dieser „Drogen“ sollte im eigenen Interesse eingeschränkt werden. Einige Ärzte verordnen Medikamente mit dem Wirkstoff „Chininsulfat“. Dieses wird sinnvollerweise bei Malaria eingesetzt, denn das ist eine ernstzunehmende Erkrankung. Bei „harmlosen“ Muskelkrämpfen ohne eine ernsthafte Krankheit im Hintergrund, hieße das, mit Kanonen auf Spatzen zu schießen, denn die Nebenwirkungen können beträchtlich sein, wie z.B. Tinnitus (nervige Geräusche im Ohr), Leber- und Nierenschäden.