Von stillen Örtchen

Wir sind in Kambodscha, unser Zimmer kostet einen Dollar die Nacht, dazu gibt es Fernseher und eine richtige Toilette. Die sind in Südostasien eher selten, meist sind Becken in den Boden gelassen, über die man sich kniet. Toilettenpapier? Fehlanzeige, das sei eklig, meinen die Asiaten. Dafür wird nie die linke Hand zur Begrüßung gegeben. Was das jetzt mit der Toilettenpapier-Geschichte zu tun hat, muss man sich hinzudenken.
Meist gibt es einen Schlauch, mit dem man Wasser spritzen kann, den benutzen die meisten, nachdem die Squat toilet bekniet wurde. Ich kann mich daran einfach nicht gewöhnen, denn mal ehrlich, dann ist doch alles nass! Mein Freund findet dagegen den Schlauch total super und will am liebsten diese Erfindung mit nach Hause nehmen. Ich frage mich wirklich, wie er das macht, denn man wartet ja nicht Minutenlang auf dem Klo, um zu trocknen. Ich gestehe, ich bin verwöhnter Touri in der Hinsicht und nehm mir verbotenerweise Klopapier mit.
Zugtoiletten
Besonderes Highlight sind die Bahntoiletten im Zug von Bangkok nach Sura Thani. Während der olle Zug über die rostigen Gleise rattert, hab ich allergrößte Mühe, nicht umzukippen und die Squat toilet zu treffen. Wunderbarer Weise ist auch noch das Fenster komplett durchsichtig, so dass im Vorbeifahren jeder Passant zuschauen kann, wie man sein Geschäft verrichtet. Toll. Denn das geht bei dem Schleichtempo nämlich auch noch ziemlich gut. Ruckelig ist es trotzdem, aber irgendwie will ich die Gitterstäbe, die wohl zum Halten da sind, nicht anfassen. Was mich dann sehr erstaunt: Es gibt Seife! Dann merke ich, dass das Wasser so gelb ist, unterstelle eine direkte Pipeline vom Klo zum Waschbecken,und beschließe, die Hände einfach voll Seife zu lassen und später Selter über die Hände zu kippen.
Wandertoiletten
Ganz klasse sind auch die Plumsklos auf wahlweise isländischen, neuseeländischen oder australischen Wanderwegen. Bis man kapiert hat, wie die Teile funktionieren (Streu reinkippen, dann am Hebel pumpen), ist man von dem widerlichen Gestank schon fast ohnmächtig geworden.
Doch nicht nur in exotischen Gefilden ist der Gang zum Klo ein Abenteuer. In England zum Beispiel habe ich lange über die Funktion der Spülung gerätselt (pumpen, pumpen, pumpen), und dass sich in Frankreich teilweise nur Löcher im Boden befinden, hat mich wirklich geschockt. Soviel zur zivilisierten Welt.
Mein Favorit? Einmal Neuseeland, weil dort super HighTechklos mit automatischer Schiebetür und Desinfektionsspray quasi überall – außer auf Wanderwegen – stehen. Oder das australische Outback – einfach den nächsten Busch suchen. Das ist nämlich am Hygienischsten.

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