Vom Wunsch eines amerikanischen KFZ-Herstellers, den Zeitraum der Produktentwicklung zu reduzieren, über die elektronische Produktdatenverwaltung bis hin zum Engineering-Data-Management (EDM): Das heutige Product Lifecycle Management (PLM) hat viele Ahnen, ohne die es in der heutigen Form nicht existieren würde. Dabei ist dieses übergreifende System zur Kontrolle aller Prozesse, die für jeden Abschnitt des Produktlebenszyklus erforderlich sind, heute wichtiger denn je geworden, wenn es um transparente Kosten und Erträge bei der Produktion komplexer Produkte geht.
PLM – Markt und Anbieter
Der Markt für software-basierte PLM-Lösungen wird von einer großen Anzahl von Branchen genährt. Zu ihnen gehören die Elektronik- und Hightech-Branche, der Automobilbau mitsamt Zulieferern, die Luft-/Raumfahrtindustrie, die Konsumgüterbranche, die Medizintechnik/Pharmaindustrie, der Maschinen- und Anlagenbau sowie die Schiffbauindustrie. Auf der Angebotsseite werden von großen Konzernen wie SAP oder Siemens eine Fülle von PLM-Lösungen offeriert, aber auch zahlreiche mittelständische Partnerunternehmen bieten die Implementierung von PLM Software wie zum Beispiel „NX“ und „Teamcenter“ aus dem Hause Siemens an.
PLM – ein ganzheitlicher Ansatz
PLM ist nicht etwa ein einzelnes Softwareprodukt, sondern ein unternehmensstrategisches Gesamtkonzept, das sich durch alle Bereiche des Produktlebenszyklus zieht – von Forschung und Entwicklung bis zur Entsorgung:
• Entwurf (Anforderungsanalyse, Produktplanung, Marketing)
• Konstruktion (System-Engineering, CAD-Engineering, Produktions-Engineering)
• Produktion (Produktionsplanung, Herstellung, Ressourcen)
• Produktions-/produktbegleitende Dienstleistungen (Inventarkontrolle, Technische Redaktion, Kundenservice, Wartung und Instandhaltung, End-of-Life-Management, Recycling)
Ein unternehmensweit integriertes PLM basiert zwar überwiegend auf ineinander greifende Softwarelösungen, ist aber ein ganzheitlich kontrollierendes Management von Prozessen und Informationen während der Produktherstellung.
Konsequent umgesetzt,
• reduziert es Entwicklungskosten und -zeit,
• optimiert es die Produktentwicklung,
• macht die Kommunikation aller am Entwicklungs- und Produktionsprozess beteiligten Mitarbeiter, Partner und Zulieferer effizienter,
• steigert die Qualität und Produktivität und
• macht die Verwaltung aller Daten transparenter.
Produktdatenmanagement – integraler Bestandteil des PLM
Basierend auf dem Engineering-Data-Management (EDM), das Anfang der neunziger Jahre seine Wurzeln in den USA hatte, entwickelte sich das Produktdatenmanagement (PDM) – ein System, das alle produktrelevanten Daten transparent machen und stets zur Verfügung stellen soll. Im Rahmen des PLM spielt das PDM also eine entscheidende Rolle, was sich in der ganzen Bandbreite datenverarbeitender Softwaremodule widerspiegelt. Diese Anwendungen finden sich vornehmlich in den Daten produzierenden Bereichen CAD, CAM, VR sowie als Interface-Lösungen zum Supply-Chain-Management (SCM) sowie zum Enterprise Resource Planning (ERP).
Pic: Petya Petrova – Fotolia
Werbung