Muss sich Haas den Vorwurf gefallen lassen zu früh resigniert zu haben? Ich meine nein, in jedem Ballwechsel hat er gefightet, gerackert, gekämpft. Aber: Zum einen hätte er seine Chancen in den Sätzen zuvor, wie es ein Federer immer tut, besser ausnutzen können oder gar müssen. Zum anderen kann es nicht sein, egal wie viel Matches in den Knochen, das man im fünften Satz eines Grand-Slam Viertelfinals über den Platz schleicht, wie ein Wild das darum bettelt endlich erlegt zu werden. So hatte man selbst beim Rebreak zum 1:1 im entscheidenden Satz nicht das Gefühl als könne Tommy Haas das Ruder mit seinem Tennisschläger noch rumreißen. Und das ist der springende Punkt: Wer einen Rafael Nadal gesehen hat, wie der in aussichtloser Position, bei 0:5 gegen Michail Juschni, sich gepushed und aufgerichtet hat, der weiß vovon ich spreche. Und das sind die beiden Dinge die einem Tommy Haas fehlen um einmal ein Grand-Slam Finale zu erreichen. Die Kaltschnäuzigkeit eines Federer sowie die mentale Stärke eines Nadal. Nun will ich nicht Tommy Haas starke Woche bei den U.S. Open schmälern, doch ein Mann mit seinen Ambitionen muss einfach das Ziel haben irgendwann einmal im Finale eines Grand-Slams zu stehen. Hier hat er eine große Chance verpasst! Schade.
Thema: Tennis