Interessant sind die Gegensätze, die die Studie „Lesen in Deutschland 2008“ als Ergebnis präsentiert hat. Zum Beispiel, dass die Zahl der Vielleser (das entspricht rund 50 Büchern im Jahr) nach wie vor nur bei drei Prozent der Gesamtbevölkerung liegt. Im Vergleich dazu ist der hohe Anteil an Deutsch sprechenden Bürgern mit ausländischen Wurzeln mit seinem Leseverhalten interessant – hier lesen 36 Prozent immerhin ein bis mehrmals in der Woche.
Am brisantesten ist aber die Aussage, dass 45 Prozent aller deutschen Jugendlichen noch NIE ein Buch geschenkt bekommen haben. Was zwangsläufig heißt, dass sie aus Haushalten stammen, in denen das Lesen keine Rolle spielt. Wäre doch mal eine Überlegung für ein Weihnachtsgeschenk wert, oder? Das Problem ist nur, dass solche Meldungen immer nur von denjenigen gelesen werden, die auch lesen – und damit nicht von denjenigen, die eigentlich erreicht werden sollen.
ja ist echt ein Dilemma…
45 Prozent? Das ist krass, sagt einiges über den Zustand der Menschen in unserem Land aus…Demotiviert? Träge? Oder einfach nur un-interessiert?
Natürlich ist es dramatisch, aber ich finde es nicht gut, von dieser Statistik aus auf die Menschen zu schließen, die nicht lesen. Man sollte nicht versuchen die „Schuld“ bei den Menschen zu suchen, die nicht lesen, sondern in einer Gesellschaft, die es nicht schafft Lesen interressant zu machen.
Genau so ist es. Lesen fängt mit Vorlesen an. Doch erschreckenderweise gibt es viel zu viele Familien, in denen nie oder so gut wie nie vorgelesen wird – damit werden den Kindern einige Möglichkeiten verbaut. Durch Programme wie http://www.antolin.de und Ähnliches soll zwar der Lesehunger geweckt werden, aber ob das ohne Vorbild zuhause wirklich gut funktioniert, ist die Frage. Besser als nichts ist es auf jeden Fall. Lesen bildet ja nicht nur, Lesen ist auch eine gute Möglichkeit, dem Alltag mal zu entwischen und sich dabei von seinem täglichen Tralala zu entspannen!
Und keine Umfrage über die Quälität der Lektüre?
Wir haben vor mehr als zwei Jahren unseren Fernseher abgeschafft und uns seitdem zur Minderheit der Vielleser entwickelt. Kinder zum Lesen heranzuführen ist in der Tat nicht immer einfach. Bei uns hat „Das magische Baumhaus“ den Bann gebrochen.
Danke für die Zusammenfassung der Studie! Wenn auch ein frustierendes Ergebnis irgendwie … Gibt es denn auch Informationen, ob Hörbücher, deren Absatz ja noch steigt, bei Jugendlichen ankommen?