Eine ungewollte Schwangerschaft ist umstritten, zumal es heutzutage eine ganze Bandbreite an Verhütungsmethoden gibt, so dass man sich immer wieder fragen muss, wie es trotzdem in nicht gerade wenigen Fällen dazu kommt.
Ungewollt schwanger: Ursachen
Den Frauen unserer Generation stehen viele Möglichkeiten zur Verhütung offen, ob man diese jedoch wahrnimmt, ist eine andere Frage. Es gibt natürlich immer wieder Wunder, bei denen die Frauen trotz Pille, die sogenannten TroPi-Kinder, schwanger werden. Andere haben sich vielleicht kurz davor übergeben oder hatten Durchfall und schon ist die Wirkung der Pille nicht mehr gegeben.
Allerdings gibt es auch Fälle, die Temperaturmessung als ultimatives Verhütungsmittel ansehen und sich dann wundern, warum sie knapp zehn Monate später Nachwuchs bekommen. Obwohl heutzutage eigentlich ein Informationsfluss in Sachen Verhütung und Sex besteht, gibt es immer noch Frauen, die mit dem Thema nicht vertraut sind.
Dies kann an ihrem religiösen Hintergrund oder aber an ihrem sozialen Umfeld liegen. Eltern, die ihre Kinder nicht aufklären und ihnen ein Leben als junge Mutter und Hausfrau vorleben, beeinflussen ihren Nachwuchs oftmals maßgeblich.
Was tun bei einer ungewollten Schwangerschaft?
Natürlich gibt es Momente in unserem Leben, in denen wir alle schon einmal schwach geworden sind und nicht gleich an die Verhütung dachten. Dass dies allerdings Konsequenzen mit sich bringen kann, ist uns zum Zeitpunkt des Geschlechtsverkehrs vorerst nur unterschwellig bewusst gewesen.
Wer geistesgegenwärtig direkt nach dem Geschlechtsverkehr die Pille danach nimmt, kann sein Schicksal noch beeinflussen. Sobald der Fall einer ungewollten Schwangerschaft jedoch eingetreten ist, bleiben einem nur drei Möglichkeiten:
- Abtreibung
- zur Adoption freigeben oder
- das Kind behalten und großziehen
Die ersten zwei Wege sind für viele angehende Mütter schwer und oftmals nicht realisierbar. Eine Abtreibung können die meisten mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren, schließlich wird ein in dem Körper der Frau entstehendes Kind getötet. Es gibt nur wenige Ausnahmen, in denen ein Schwangerschaftsabbruch nachvollziehbar ist:
- schwanger im Pubertätsalter (keine Ausbildung, keine Perspektive)
- schwanger durch Vergewaltigung (durch das Kind werden die Erinnerungen an den Überfall immer präsent sein)
- lebensbedrohliche oder Risikoschwangerschaft (zu hohes Risiko für Mutter und/ oder Kind)
- schwanger mit einem behinderten Kind (Lebensqualität des Kindes muss abgewägt werden)
- psychische oder physische Erkrankungen der Mutter (Ist die Mutter fähig, ihr Kind großzuziehen?)
Ein Kind zur Adoption freizugeben ist ein emotional höchst belastender Aspekt, zumal die Mutter während ihrer Schwangerschaft gewollt oder ungewollt eine Beziehung zu dem Ungeborenen aufbaut und oftmals automatisch Muttergefühle entwickelt.
Ein Kind großzuziehen ist wahrscheinlich die schwierigste Aufgabe des Lebens. Um dies erfolgreich umzusetzen, bedarf es eines sicheren sozialen Umfeldes, eines hohen Verantwortungsbewusstseins sowie Unterstützung seitens des Partners oder der Familie.
Hilfe suchen
Sobald man ungewollt schwanger wird und eine Bestätigung durch einen Schwangerschaftstest erhalten hat, sollte man seinen Frauenarzt oder seine Frauenärztin aufsuchen. Ist man sich nicht sicher, wie man weiter verfahren soll, gibt es die Möglichkeit, Beratungsstellen aufzusuchen und sich dort Hilfe und Ratschläge zu holen.
Danach liegt es an der Frau, ob sie die Schwangerschaft aufrecht erhalten will oder ob sie einen Abbruch wünscht. Zwischen dem Beratungsgespräch und einer Abtreibung müssen mindestens drei Tage Bedenkzeit liegen. Im Falle eines Abbruchs benötigt man:
- eine Schwangerschaftsbescheinigung des Frauenarztes/ der Frauenärztin
- eine Bescheinigung, dass eine Beratung stattgefunden hat sowie
- eine Bestätigung, dass der Staat die Kosten (ca. 400 Euro) übernimmt, insofern man das Geld nicht selbst aufbringen kann
DAs ist wirklich eine unangenehme Situaton für jede Frau, in dieser Situation zu sein. Ich kann euch nur empfehlen die Ruhe zu bewahren und euch eure Entscheidungen gut zu überlegen.