Viele Bundesbürger zählen den Umweltschutz nicht mehr zu den wichtigsten Problemen Deutschlands. Das berichtet „Zeit Online“ unter Berufung auf eine noch unveröffentlichte, repräsentative Umfrage im Auftrag des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes.
Nur jeder Fünfte zählt Umweltschutz zu den wichtigsten Problemen
Nur 19 Prozent, also jeder fünfte Deutsche zählt den Umweltschutz zu den aktuell wichtigsten Problemen Deutschlands. Ein Jahr nach der Fukushima Atomkatastrophe waren es fast doppelt so viele – nämlich 35 Prozent. Während 2012 also noch der Umweltschutz auf Platz zwei in der Rangliste politischer Aufgabenfelder lag, ist er nun auf Platz fünf gefallen. Die noch nicht veröffentlichte Studie, die laut „Zeit Online“ im vergangenen Sommer durchgeführt wurde, ergab ferner: Den deutschen Bürgern sind Themen wie soziale Sicherung (37 Prozent), Wirtschafts- und Finanzpolitik (29 Prozent), Rentenpolitik (24 Prozent) und auch die Themen Kriminalität, Frieden, Sicherheit wichtiger – 20 Prozent der Deutschen sprachen sich dafür aus.
Im Jahre 2012 gaben noch 40 Prozent der Befragten an, dass ein anspruchsvoller Umwelt- und Klimaschutz Grundlage dafür seien, um die Folgen der Globalisierung zu meistern. Damals waren das rund sechs Prozent mehr Stimmen als im Jahre 2010.
Vor drei Jahren war die Bevölkerung auch unzufrieden mit der Bundesregierung: Fast zwei Drittel gaben an, dass die Regierung mehr für den Umweltschutz tun sollte. Dies war eine geringe Steigerung im Vergleich zu 2010. Im Jahr 2006 waren es allerdings noch 70 Prozent.
Aktuell stehen andere Probleme im Vordergrund
Insbesondere die turbulente Weltlage führt aktuell dazu, dass die Aufmerksamkeit der Bundesbürger auf andere Probleme verlagert wurde. Dadurch sank der Umweltschutz als Aufgabenfeld um zwei Plätze nach unten, heißt es in der 80seitigen Expertise, so „Zeit Online“. Zudem sei die Mehrheit der Deutschen mit der Umweltqualität sowohl am eigenen Wohnort als auch in ganz Deutschland zufrieden. Als am meisten störend empfanden die Deutschen der Studie zufolge den Straßenverkehrslärm.
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