Robert Sylvester Kelly wurde am 8. Januar 1967 geboren, wahrscheinlich hing an diesem Tag ein Stern über dem Krankenhaus, oder ein Ufo, je nachdem, ob man ihn nun für einen Gott oder einen Spinner hält.
In seiner Karriere ist er vor allem als egomanischer RnB Sänger berühmt geworden und durfte sich auf dem Weg auch noch durch diverse Anschuldigungen ob fragwürdiger Videos vor Gericht herum schlagen, aber mit oder ohne begründeten Verdacht, R. Kelly ist so oder so eine obskure Persönlichkeit
Trapped in the Closet
2005 und 2007 veröffentlichte er ein Set von insgesamt 22 Episoden einer Miniatur-RnB-Oper und das meine ich so, wie ich es gesagt habe. Anfangs im Radio, brachte Kelly zusammen mit Jive Records in regelmäßigen Abständen die Seifenoper heraus, als dann auch noch Videos dazu gedreht wurden, war die Verwirrung komplett und die Leute waren bereits süchtig nach den unglaublich unberechenbaren Wendungen und überzogenen Dialogen. Aber eine Frage war dringlicher:
Echt oder nicht?
Wie ernst konnte Kelly eine RnB Oper gemeint haben, in der jeder jeden betrügt, in der jeder mindestens einmal eine Waffe zieht und Lügen durch Allergien gegen Kirschen aufgedeckt werden? Und wie ernst konnte das genommen werden, wenn alles ausnahmslos von Kelly gesungen wurde und Lyrics enthielt, die wie folgt lauteten:
Then he slowly looks up at her
and now her face is red as hell,
he's breathing real hard,
movin“ closer, she says „hon
you don't look so well‘
And then he says move
She says no
He says move
She says no
BITCH MOVE!!! she moves
Dann sieht er sie an
Ihr Gesicht ist knallrot
er atmet schwer
Sie kommt näher und sagt, Schatz,
Du siehst nicht so gut aus
Und er sagt, geh aus dem Weg
Sie sagt Nein
er sagt geh aus dem Weg
Sie sagt Nein
Schlampe, geh aus dem Weg!
Sie geht aus dem Weg!
R. Kelly – genial oder verrückt?
Wer das DVD Set zuhause stehen hat (und ich denke, wir alle können das von uns behaupten), der hat auch schon die Kommentarfunktion entdeckt, bei der Kelly offensichtlich schmunzelnd über dieses wahnwitzige Projekt redet. Zusätzlich ist die zweite Fuhre der Episoden (Folge 13-22) leider weniger witzig, da sie sich viel mehr der überzogenen Dramatik bewusst ist, so dass man schon davon ausgehen kann, dass R. Kelly die Intention hatte, mit Trapped in the Closet ein Panoptikum an musikalischen, schauspielerischen und dramatischen Merkwürdigkeiten zu erstellen, auch wenn er es nie offen gesagt hat (wahrscheinlich auch, um den Fans, die alles ernst nehmen, nicht vor den Kopf zu stoßen).
Daher bleibt es schlussendlich ein Mysterium, ganz so, wie Kelly selbst, den manche Medien als König des RnB betiteln, was selbst mit großartigen Kuriositäten a la Trapped in the Closet wohl nicht stehen gelassen werden kann, es sei denn, mit RnB ist „Rhythm and Boobs“ gemeint, denn in dem Musical, als auch in jedem, aber wirklich jedem Song von Kelly wird gegrindet, ge***t, ge***t und mehr.
PS: Das „in the closet“ umgangssprachlich für Homosexuelle verwendet wird, die es noch nicht offen zugeben haben, ist wahrscheinlich genauso ironisch, wie die Tatsache, dass Kelly ein Album „Chocolate Factory“ genannt hat. Er hört nicht auf, uns mit eindeutigen Zweideutigkeiten zu verwirren. Die Frage bleibt also:
Comedian oder verrückt?
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