Transskription oder Transkription – Wie viele „s“ sind’s?

„Transkription“ setzt sich aus den lateinischen Wörtern „trans“ („hinüber“) und „scribere“ („schreiben“) zusammen. Der Begriff bezeichnet in der Sprachwissenschaft die Übertragung aus einer Schrift in die andere – wobei versucht wird, die Aussprache der Ausgangsschrift mit Hilfe der anderen Schrift annähernd richtig wiederzugeben. In der Allgemeinsprache wird „Transkription“ auch als Synonym für „Umschrift“ verwendet.

Ein „s“ muss draußen bleiben

In der geschriebenen Sprache hätte es wohl keine Probleme mit „Transscribere“ gegeben, allerdings lassen sich zwei „s“ inmitten von Vokalen äußerst schwierig aussprechen. So kam es, dass ein „s“ aufs Altenteil geschickt und der Beghriff „Transkription“ das Licht der Welt erblickte – mit einem „s“.

Transkription – was erst einmal ziemlich langweilig klingt, ist in der Praxis eine wahre Kunst. Ob es nun gilt, einen Text in japanischer Schrift zu transkribieren, eine Oper von Mozart auf Notenpapier zu bringen oder die Rede eines schwer nuschelnden Chefs aufzuschreiben – eine Transkription ist deutlich komplizierter als sich die korrekte Schreibweise des Wortes zu merken.

Pannen bei der Transkription können teuflische Folgen haben

Kommt es bei einer Transkription zu Fehlern, kann das üble Folgen haben – und beispielsweise die Furcht vor dem Teufel hervorrufen. Den gibt es in der hebräischen Bibel gar nicht. Doch ein Übersetzungsfehler vom Hebräischen in die lateinische Schrift sorgte dafür, dass Lukas den im Alten Testament bezeichneten „gefallenen Morgenstern“, der eigentlich einen arroganten König beschrieb, als den im römischen Raum bekannten Luzifer identifizierte und so in seine Schriften einbaute.

Auch bei der Transkription von einer asiatischen Sprache in die lateinische Schreibweise muss man vorsichtig sein, denn bis heute sind diese wunderschönen Symbole äußerst kompliziert, da kleine Abweichungen in der Schrift die Bedeutung völlig verändern können. Auch betroffen sein können sind Frischlinge in der Welt der Tattoos, die ihren Körper mit asiatischen Schrift verzieren wollen. Wenn dann statt „Zu kämpfen heißt, zu leiden“ die Phrase „erschöpft und arm“ auf den Rücken prangt, dann hat die Transkription versagt und der Tätowierer gleich mit.

 

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