Durch die Seefahrt und den Walfang entwickelte sich Tønsberg schnell zu einem wichtigen Handelszentrum. Während der Blütezeit entstanden hier zahlreiche beeindruckende Bauten und König Magnus Lagabøte verfasste in Tønsberg das erste Landesgesetz für Norwegen im 13. Jahrhundert. Der Standort Tønsberg war in Europa hoch angesehen, weshalb der Ort auch zu den drei Städten Norwegens gehörte, welche Mitglied in der Hanse waren. Die Pest im 14. Jahrhundert sowie die Feuerbrunst aus dem Jahr 1536 sollte Tønsberg schwer erschüttern. Die blühende Handelsmetropole brauche eine lange Zeit, um sich von diesen Schicksalsschlägen zu erholen.
Erst im 17. und 18. Jahrhundert begann ein allmählicher wirtschaftlicher Aufschwung, der immer noch wesentlich von der Schifffahrt, Schiffsbau und dem Walfang getragen wurde. Diese drei Wirtschaftfaktoren sowie der Tourismus sind noch heute wichtige Standbeine der lokalen Wirtschaft. Heute leben rund 34.000 Menschen in der Hafenmetropole am Oslofjord. In den Sommermonaten trifft sich hier oftmals die High Society von Norwegen und verbringt hier ihren Sommerurlaub. Bei den Besucher äußerst beleibt sind der Gästehafen und die Strände von Tønsberg. Viele gastronomische Einrichtungen laden am Ufer des Fjords zum Verweilen ein.
Wer auf eine solch lange Geschichte zurückblicken kann, hat natürlich allerhand Sehenswürdigkeiten zu bieten.
Der Schlossberg Ruinenpark ist das Zentrum der Vergangenheit von Tønsberg. Auf einer Höhe von 63 Meter befinden sich dort die Überreste des mittelalterlichen Lebens. Das Ziegelkastell von 1276 war der Ort, wo König Magnus Lagabøte das Landesgesetz verfasste. Die Festung Castrum Tunisbergis stammt aus dem 12. Jahrhundert und war einst die größte Festung Norwegens. Leider kann man von ihnen lediglich Ruinenreste bewundern. Überreste findet man auch von der Michaelkirche, die im Jahr 1150 errichtet wurde. Einige Grundmauerteile von ihr wurden rekonstruiert. Eine wunderbare Aussicht über die Stadt ermöglicht der Aussichtsturm auf dem Schlossberg. Er ist noch vollständig erhalten, was nicht weiter verwundert, denn er wurde erst 1888 gebaut.
Ebenfalls ein Überbleibsel aus dem 19. Jahrhundert ist die Glockengießerei von 1844. Dort wurde auch ein Museum eingerichtet, welches anhand von Ausstellungstücken und einer Diashow den Besuchern die Geschichte des Glockengießens näher bringt.
Als ein architektonisches Meisterwerk gilt die Bibliothek von Tønsberg. Sie wurde 1992 von den beiden Architekten Ivar Lunde und Morten Løvseth verwirklicht. Das moderne Gebäude besitzt eine weitflächige Glasfassade und ist mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden.
Das Haugar Vestfold Kunstmuseum ist ein beliebtes Ziel von Besuchern der Stadt. Es befindet sich auf dem Hauper Hügel und wurde 1995 in einer alten Seemannschule eingerichtet. Viele Arbeiten norwegischer Künstler haben hier einen Platz gefunden. Dem Maler Odd Nerdrum ist ein eigener Abschnitt gewidmet worden. Dieser Künstler, der 1944 geboren wurde, orientiert sich an griechischen und römischen Vorbildern.
Die Erbauung des Domes von Tønsberg fällt in das Jahr 1858. Er ist umgeben von mehreren Holzhäusern aus den vergangenen Jahrhunderten. Dies sind seltene Beispiele der historischen Bausubstanz, denn Tønsberg präsentiert sich in einem jung anmutenden Stadtbild.
Das Tønsberger Stadion ist die Heimstätte von Eik Tønsberg. Der Verein pendelt seit Jahren zwischen der 1. und 3. Liga Norwegens.
Das möglicherweise interessante Museum ist das Vestfold Fylkemuseum. Themen des Museum sind der Walfang, die Schifffahrt und die Stadtgeschichte. Die Geschichte des Walfanges wird auch anhand eines 20 Meter langen Skelettes dokumentiert. Schiffskarten- und Modelle sind kostbare Zeugen der historischen Seefahrt von Tønsberg. In das Stadtleben der Vergangenheit kann man sich anhand rekonstruierter Stuben Geschäfte hineinversetzen.
Außerdem gehören zum Museum ein Freilichtareal und ein Sommertheater. Die wichtigste Abteilung ist der archäologische Abschnitt. Neben der Steinzeit beschäftigt sich diese Abteilung mit der beeindruckenden Geschichte der Wikinger. Zu sehen ist zum Beispiel die Kopie des Osebergschiffes, welches nur wenige Kilometer außerhalb von Tønsberg gefunden wurde. 1904 entdeckte man das 21,5 Meter lange Schiff bei Slagen. Vom Oseberghaug ist heute lediglich ein grüner Hügel noch zu entdecken. Das Schiff war eine Grabbeigabe für die Königin Arhild, die hier 834 zu Grabe getragen wurde. Das Originalschiff befindet sich im Wikingerschiffmuseum in Oslo.
Jedes Jahr Ende Juni/Anfang Juli finden hier die Vesatfold Festspiele statt. Zahlreiche Konzerte, Theatervorstellungen und Ausstellungen bereichern das kulturelle Leben der Stadt.
Als Ausflugsziele sind vor allem die Strände vor den Toren der Stadt geeignet. Die Bewohner verbringen hier in der Sonne einen Großteil ihrer Freizeit.
Zu empfehlen ist auf jeden Fall eine Dampferfahrt auf dem Oslofjord. Der historische Dampfer „Kysten II.“ aus dem Jahr 1909 lädt zu idyllischen Stunden ein.
Dies sieht echt super aus. Ich suche schon lange einen Urlaubsort zum entspannen. Der sieht mir richtig danach aus. Danke für die Infos über das Dorf ich werde mir das mal näher ansehen 🙂
Ja, Norwegen finde ich auch sehr interessant, steht auf meiner Urlaub-Liste! ;)Schöne Fotos übrigens.
Mich hat es bis dahin immer nur in den Süden gezogen. Wenn ich diese Bilder hier sehe, könnte sich das schnell ändern.http://www.thomasklueh.de/blog/
Norwegen, das Land der Wikinger? Waren die wirklich so barbarisch wie immer erzählt wird. Naja, auf jeden Fall sehen die Bilder sehr einladend zum Urlauben aus 🙂
Norwegen ist ein wundervolles Land mit einer der schönsten Landschaft auf Erden. Wer nach Norwegen kommt wird begeistert sein und wiederkommen.
Die Legende, wonach die Wikinger so barbarisch waren, stammt aus den englischen Chroniken. An dieser Stelle mag dies teilweise zutreffend sein, weil insbesondere die Dänen immer wieder die Küste überfielen, um Beute zu machen. Andererseits waren sie auch Handelsreisende, die bis nach Asien kamen. Die Kultur der Wikinger ist äußerst vielschichtig und interessant.
Eigentlich zieht es uns auch immer nach Westen aber nachdem ein Freund uns mal jede Menge Fotos aus Norwegen gezeigt hat, sind wir auch neugierig auf Skandinavien geworden. Nordkap macht jeder, irgendwo in absoluter Abgeschiedenheit in Norwegen wäre ein Traum.