„The Botticelli Renaissance“: Wie ein vergessener Künstler zur Pop-Ikone wird

Sandro Botticelli gehört zu den wichtigsten Malern der Renaissance. Die Ausstellung „The Botticelli Renaissance“ in der Berliner Gemäldegalerie dokumentiert, wie das Werk des Alten Meisters von anderen Künstlern reproduziert und verfremdet wurde und bis heute wird – und dass einige seiner Figuren wie die berühmte „Venus“ in die Populärkultur Einzug gehalten haben. Dabei war Botticelli nach seinem Tod zunächst in Vergessenheit geraten.

Der Florentiner Sandro Botticelli (1445 bis 1510) malte im Geist der Frührenaissance und des Humanismus, neben seinen religiösen Bildern und den Werken mit Bezug zur griechischen Mythologie sind es vor allem seine Porträts, die der Kunst bis heute Inspirationen liefern. Wie kaum ein zweiter Alter Meister ist Botticelli bis heute präsent – nicht nur in der Gegenwartskunst, sondern auch in der Populärkultur, in Mode und Lifestyle.

Der Vergessen erlebt im 19. Jahrhundert seine Renaissance

Diese Berühmtheit ist nicht selbstverständlich, Botticelli musste dafür lange nach seinem Tod erst seine eigene Renaissance erfahren – der Slogan der Ausstellung, „The Botticelli Renaissance“, ist somit in zweierlei Hinsicht treffend. Denn der Renaissance-Künstler war nach seinem Tod im Jahr 1510 schnell und für lange Zeit in Vergessenheit geraten. Erst im 19. Jahrhundert wurde sein Werk wiederentdeckt – und Botticelli erlebte seine Renaissance, die eine fulminante war und bis heute andauert.

150 Werke – mehr als 50 von Botticelli selbst

Der Vergessene wurde zur Pop-Ikone, seine Motive und Figuren vielfach aufgegriffen, nachgeahmt, modifiziert bis hin zu stark verfremdet. Die Figur der „Venus“ etwa hat Einzug in die Populärkultur gehalten und ist zum Lifestyle-Emblem geworden. Die bis zum 24. Januar 2016 anvisierte Ausstellung in der Gemäldegalerie geht den Fragen nach, wie der Maler diesen Status der universalen Berühmtheit erlangen konnte und wieso seine Werke als zeitlos modern gelten. Die Schau setzt erstmalig das Werk Botticellis – mehr als 50 Bilder des Meisters sind zu sehen, 20 davon erstmalig – mit den späteren Adaptionen, Neuinterpretationen und Verfremdungen in Bezug. Die Ausstellung umfasst insgesamt rund 150 Exponate, darunter zahlreiche Meisterwerke aus bedeutenden Sammlungen sowie Skulpturen, Fotos, Videos und auch Mode- und Designobjekte. Die „Venus“, berühmt geworden durch Botticellis Werk „Geburt der Venus“, darf da natürlich nicht fehlen.


Fotonachweis: Thinkstock, 78617605, Fuse

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