UN Ziele für Nachhaltige Entwicklung – das Echo auf die Agenda 2030

15 Jahre nach der Verabschiedung der Milleniumsziele haben die Vereinten Nationen neue Entwicklungsziele verabschiedet, diesmal unter der Überschrift „Nachhaltige Entwicklung“. Alle 193 Mitgliedsstaaten haben sich verpflichtet, auf diese Ziele hinzuarbeiten, allein das ist ein großer Erfolg. Lesen Sie hier, was die neuen UN-Ziele ausmacht.



Die Milleniums-Ziele für die Jahre 2000 bis 2015 galten der Bekämpfung von Armut und Hunger, forderten die Investition in Bildung und Gesundheit. Und sie waren durchaus erfolgreich: Die Kennziffern zum weltweiten Hunger gingen zurück, der Zugang zu sauberem Wasser nahm zu. Dennoch bleiben Hunger und Entwicklungsnachteile eine der wichtigsten Herausforderungen für die Menschheit. Die neue Agenda 2030 folgt diesem Gedanken und formuliert Ziele für die nächsten 15 Jahre.

Kernziele zu Armut, Hunger und Klimaschutz

Die neuen Entwicklungsziele sind in 17 Kernzielen mit 169 Unterzielen formuliert. Sie fordern von den einzelnen Staaten nicht nur Investitionen in die Armutsbekämpfung, in Gesundheits- und Bildungssysteme, sondern verlangen auch, die Entwicklungsschritte nachhaltig und umweltverträglich zu gestalten. Die Ziele gelten für Entwicklungsländer ebenso wie für industrialisierte Länder – von allen wird eine entsprechende Anstrengung erwartet. Allerdings können die einzelnen Staaten Schwerpunkte setzen, und selbst festlegen, welche Maßnahmen sie für realistisch, welche Ziele sie für vorrangig halten.

Zu den Kernzielen gehören unter anderem:

• Die Armut in allen Formen beenden
• Den Hunger stoppen, die Ernährung verbessern und nachhaltige Landwirtschaft fördern
• Für ein gesundes Leben und Wohlergehen für alle sorgen, unabhängig vom Alter
• Gleiche Bildungschancen für alle schaffen, lebenslanges Lernen, Gleichberechtigung
• UND das Klima schützen sowie für nachhaltiges Wachstum sorgen

Im nächsten Jahr werden die Mitgliedsstaaten Indikatoren entwickeln, mit denen sie die Fortschritte auf dem Weg zu diesen Zielen messen. Auf jeden Fall wird die Umsetzung teuer: Die UN rechnet mit etwa 5 bis 7 Billionen Dollar – pro Jahr!

Die Reaktionen auf die gemeinsame Anstrengung sind überwiegend positiv. Viele begrüßen, dass der Fokus endlich auf nachhaltigen – also auch für die Zukunft tragfähigen – Verbesserungen liegt. Gelobt wird auch, dass die Staatengemeinschaft sich ambitionierte Ziele setzt. Auch einzelne Meldungen machen Mut: China verspricht, für die Erreichung der Ziele 1,8 Milliarden Euro in einem Nachhaltigkeitsfonds bereitzustellen. Internet-Unternehmer wie Bill Gates (Microsoft) und Mark Zuckerberg (Facebook) betonen die Bedeutung des Internets für die nachhaltige Entwicklung. Die deutsche Bundesregierung verspricht für das nächste Jahr einen detaillierten Aktionsplan.

Aber auch Kritiker melden sich zu Wort: Die Vielzahl der Ziele führe zu Beliebigkeit, die Ziele seien teilweise in sich widersprüchlich, und in großen Teilen unrealistisch. Zudem fehle jede Verbindlichkeit: Schließlich könne jeder Staat Schwerpunkte bilden, und selbst entscheiden, in welchem Umfang und Tempo sie zu erreichen sind.


Fotonachweis: Thinkstock, 177523778, iStock, BrianAJackson


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