Damit auch die Echtheit der Bohrkerne garantiert ist, wird Dombaumeisterin Barbara Schock-Werner jedem Käufer ein unterschriebenes Zertifikat aushändigen. Die aktuellen Bohrungen mussten vorgenommen werden, weil man ein neues Eingangsgebäude zur Turmbesteigung errichten möchte. Da die Bohrkerne sonst achtlos entsorgt werden, hat man sich bei den Verantwortlichen gedacht, das kostbare Gestein aus dem 14. Jahrhundert zum Erhalt des Gotteshauses einzusetzen.
Das Gestein, welches hauptsächlich aus Basalt, Tuff und Kalkmörtel besteht, stammt aus der ersten Bauperiode des Domes, die Mitte des 12. Jahrhunderts begonnen hatte und Mitte des 16. Jahrhunderts ihr Ende fand. Wie erfahrene Historiker der Rheinmetropole sicherlich wissen, prägte die unvollendete Silhouette über 300 Jahre das Stadtbild Kölns. Zum heute verkauften Gestein lassen sich aber allerlei Spekulationen anstellen, schließlich verwendeten die Baumeister vor allem Materialien aus dem naheliegenden Taunusgebirge. Möglicherweise erwirbt dann nicht nur ein Stück Geschichte des Domes, sondern auch ein Zeugnis Jahrhunderte alter Gebirgsgeschichte.
Interessierte Käufer sollten sich jedenfalls heute zwischen 14.00 und 15.30 Uhr auf dem Roncalliplatz auf der Südseite des Domes einfinden, um sich ein Stück des Gotteshauses anzueignen.