Der eigentliche Sinne einer Abschlagszahlung ist als Schutz des Kunden gedacht: Damit nach der Abrechnung keine horrenden Summen nachgezahlt würden müssen, setzen Stromanbieter die Vorauszahlung bewusst höher, als wahrscheinlich tatsächlich an Strom verbraucht wird.
In der Theorie ja durchaus sinnvoll, nur scheint sich in der letzten Zeit ein unangenehmer Trend durchzusetzen: Völlig utopisch hohe Abschlagszahlungen sind inzwischen durchaus üblich – so sichern sich die Stromkonzerne zinslose Darlehen.
Stromabschlag zu hoch? Ein Beispiel
Frau Mustermann lebt in einer 1,5-Zimmer-Wohnung ohne weitere Personen im Haushalt. Sie war jahrelang beim Stromanbieter A und zahlte monatlich 25€, was in etwa auch ihrem tatsächlichen Bedarf entsprach. Nun hat sie sich entschlossen den Anbieter zu wechseln und einen zu wählen, der Strom mit einem höheren Ökomix bezieht. Von Stromanbieter B bekommt sie nun erstmals Post mit dem Willkommensschrieb, sowie der kalkulierten Abschlagszahlung. Diese wurde auf 40€ taxiert. Dass die Summe völlig unrealistisch, der Stromabschlag zu hoch ist, erscheint angesichts der vorher geleisteten Zahlung nur allzu logisch.
Und nicht nur beim Wechsel des Anbieters passiert dies inzwischen recht häufig. Auch nach einem Umzug ist es nicht unüblich viel zu hohe Zahlungen leisten zu müssen. Offiziell heißt es, dass die Zahl aus den Werten des vorigen Jahres – also dem Verbrauch Ihres Vormieters – zustande kommt. Ein nur schwer nachvollziehbares Argument, schließlich ist es unwahrscheinlich, dass ein Vormieter eine so viel höhere Stromrechnung hatte.
Und was nun? Den Stromanbieter wechseln? Nicht sofort. Wir zeigen, wie Sie die Abschlagszahlung auf ein angemessenes Maß reduzieren können – und nur im letzten Schritt die Kündigung einreichen müssen.
Stromabschlag zu hoch: So wirds gemacht!
Möglichkeit I: Ein einfacher Anruf
Möglichkeit II: Ein Brief/Fax aufsetzen
Möglichkeit III: Rat einholen
Möglichkeit IV: Stromanbieter wechseln
Tipps und Hinweise
- Die Kündigung Ihres Vertrags übernimmt in der Regel Ihr neuer Stromanbieter und nicht Sie. Sie sollten das bloß dann machen, wenn eine Frist unmittelbar vor dem Ablauf ist – da der neue Stromanbieter einige Zeit braucht (etwa 3 Wochen), bis Ihr Antrag bearbeitet wurde.
- Mit der ersten Stromabrechnung wird in der Regel auch die Abschlagszahlung angepasst – nur kann dies unter Umständen ein Jahr dauern (je nach Konditionen im Vertrag, bzw. dem Abschluss des Vertrags)
Toller Artikel. Werde die Hinweise berücksichtigen. Bin nämlich am überlegen, ob ich den Anbieter wechseln sollte.