„Hier wohnte", steht in schwarzen Lettern auf goldschimmerndem Grund geschrieben. Auf einem kleinen Quadrat steht die Biographie eines Menschen. Eines jüdischen Menschen, die die dem Holocaust zum Opfer gefallen sind.
In Berlin sprießen sie wie Löwenzahn aus der Erde, und gerade in Mitte, wo besonders viele Juden gewohnt haben, sieht man die kleinen Quadrate in fast jeder Straße. Wie zum Beispiel in der Alten Schönhauser Staße 12, wo die Familie Rosenthal wohnte. Drei Quadrate für 3 Menschen aus einer Familie.
Sie heißen Stolpersteine, und bilden im Sumpf der Mahnmalgedenkstätten- Fiaskos eine willkommene Abwechslung und Sinnverständnis.
Diese großen Wellen schlägt ein Mann. Gunter Demnig. Er wurde 1947 in Berlin geboren.
Nach seiner ersten Ausstellung zu den Stolpersteinen 1994 ermutigte ihn ein Pfarrer weiter zu gehen und die Steine zu verlegen.
1995 war es dann so weit, ohne Genehmigung verlegte er Stolpersteine in Berlin- Kreuzberg ( Oranienstraße) und Köln.
Gunter Demnig arbeitet mit Museen, Archiven aber auch mit Angehörigen und Hinterbliebenen zusammen.
Sein Mahnmal besteht aus einem 10×10 cm kleinem Beton- Quader , dessen Oberseite eine Messingplatte ziert.
Fakten die auf den Stein geschrieben werden sind: der Name, das Geburtsjahr und dem Schicksal des Menschen, meist das Datum der Deportation oder des Todes.
Bis jetzt hat Gunter Demnig ca. 7500 Steine in Deutschland gesetzt, Tendenz steigend.
Finanziert wird er durch Spenden, Patenschaften von Bürgern und Kommunen.
In Berlin kann man 1168 Stolpersteine besuchen.
Man stolpert quasi drüber…
http://www.stolpersteine.com/