Stocking – Ein Beispiel
Eine junges Mädchen hält professionell eine Ananas in die Fotokamera. Daneben erscheint ein ähnliches Foto, nur etwas anders: Eine junge Frau hält eine Ananas in die Kamera. Sie hat die Position von dem Mädchen übernommen. Sie trägt, wie das junge Mädchen, ein blaues T-Shirt und eine Frisur mit Pony. Allerdings lächelt sie anders. Sie lächelt ironischer, ja fast sarkastisch.
So eine Aufnahme gehört in die Fotografie-Kategorie Stocking. Doch was hat es mit dem Bild auf sich? Der Hintergrund ist, dass man mehrheitlich alle Fotos nachahmen kann. Das wollte die Software-Firma Projekt202 genauer wissen und schrieb einen Wettbewerb aus, der zum Stocking, also zum Original kopieren, ermutigte. Deswegen wurde die Internetseite www.stockingisthenewplanking.com ins Leben gerufen. Hier steht neben dem Originalfoto die Kopie.
Medienkritik durch Stocking?
Für diese bekommt man allerdings kein Geld. Reich kann ein Fotograf davon also nicht werden. Das ist auch gar nicht das Ziel. Vielmehr geht es darum, dass ein Fotograf mit mehr oder wenig Aufwand jedes beliebige Motiv nachstellen kann. Diese Tatsache stellt wiederum die Fotografie selbst und den Lizenzpreis in Frage. Doch wenn man es nicht so genau nimmt mit medien-philosophischen Fragen, kann man Stocking auch als neuen Internet-Hype sehen.
Wie Planking oder Horsemaning ist Stocking auch ein lustiger Trend, dem sich ein Fotograf anschließen kann. Er geht einfach auf die Internetseiten www.istockphoto.com, sucht sich ein Motiv aus und soll es dann nachstellen. Dann präsentiert er es auf der Webseite www.stockingisthenewplanking.com. Der Wettbewerb und der neue Fototrend kommen an. Jedoch nicht bei der Agentur iStockphoto. Diese hat die Software-Firma Projekt202 dazu verdonnert, die Bildrechte für die Originalfotos zu kaufen.
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