Stillblöde Mütter und co-demente Väter

 „Und frag auf jeden Fall, ob ich auf der Liste bin“, erinnert mich meine Nachbarin, als ich aus der Wohnungstür stürme.  Klar, mache ich doch glatt, bin ja nicht blöd. Fünf Minuten  kann ich mir Dinge schon merken – genau so lange brauche ich nämlich von meiner Haustür bis zu meinem pekip-Kurs,. Bin ja nicht blöd. Bin ich eben doch –  stillblöd nämlich. Manche sagen auch stilldement, na egal. Ich habe jedenfalls vergessen, die den Pekip-Kurs abhaltende Kinderpsychotherapeutin nach der Kursteilnahme meiner Nachbarin zu fragen. Aber Stilldemenz ist eine gute Entschuldigung. Eine, die auch meine Nachbarin versteht, schließlich stillt sie selbst ihren kleinen Sohn.
 
Hirnzellen einfach weggesaugt?
                       
Mit dem ersten Zug des Kindes aus der Brust fängt es an. In erstaunlicher Geschwindigkeit scheint mein Kind sämtliche für das Gedächtnis verantwortlichen Gehirnzellen gleich mit der Muttermilch heraus zu saugen. Und das mit einiger Nachhaltigkeit. Denn nicht nur direkt nach dem Stillen bin ich vergesslich. Eigentlich bin ich es den ganzen Tag. Ich vergesse, wohin ich die Anzughose meines Mannes gelegt habe, die ich wohin doch gleich, ach ja, in die Reinigung bringen wollte. Aber das ist jetzt egal, besagte Anzughose ist – nach mittlerweile einer Woche immer noch nicht wieder aufgetaucht. Mein Mann findet es zum Glück nicht so tragisch. Co-dement hat er vergessen, ob er sie nicht vielleicht selbst verlegt hat – ich kann ihm da auch nicht helfen.
 
Einkaufszettel und Merkblätter
 
Alles Aufschreiben, was man sich unbedingt merken wollte, ein Einkaufszettel zum Beispiel, ist da noch der beste Tipp gegen größere Erinnerungslücken. Naja, und besagte Nachbarin hat vielleicht ebenfalls vergessen, was sie mich heute Morgen noch gefragt hatte – es sei denn sie hat es aufgeschrieben….
 

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