Stiftung Warentest warnt vor problematischen Stoffen in Kosmetika

Kosmetikprodukte sind häufig mit kritischen Substanzen belastet, das hat eine aktuelle Untersuchung der Stiftung Warentest ergeben. Besonders besorgniserregend: Einige der aufgespürten Stoffe stehen sogar im Verdacht, Krebs zu erzeugen.



Vor einigen Wochen stießen die Warentester bei der Überprüfung von Körperölen auf ein Produkt, das stark mit problematischen Substanzen belastet war. Die Tester stellten sich die Frage, ob es sich um eine Ausnahme handelte. Da der Hauptinhaltstoff des Körperöls Mineral Oil, also Mineralöl, war, suchten sie beispielhaft 25 Kosmetikprodukte auf Mineralölbasis aus und nahmen diese im Labor unter die Lupe.

Alle Proben weisen aromatische Kohlenwasserstoffe auf

Bei denen Produkten handelte es sich um weitere Körperöle sowie Cremes, Vaselinen und Produkte für das Hairstyling, zur Lippenpflege und zur Babypflege. Das Ergebnis: Alle Testkandidaten enthielten ebenso wie das zuvor getestete Körperöl auch aromatische Kohlenwasserstoffe, die Mineral Oil Aromatic Hydrocarbons – abgekürzt MOAH. Wie Stiftung Warentest ausdrücklich erklärt, steht eine abschließende Bewertung bezüglich der Gefährlichkeit von MOAH noch aus. Doch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (Efsa) bescheinige diesen Stoffen ein „Karzinogenes Risiko“ – im Klartext: Es besteht der Verdacht, dass sie Krebs erzeugen können.

Lippenpflegemittel besonders sensibler Bereich

Als besonders bedenklich stufen die Warentester den Fund von MOAH in Lippenpflegemitteln ein: „MOAH sollten gar nicht in den Körper gelangen. Doch Lippenprodukte werden aufgetragen, abgeleckt und geschluckt“, so die Tester. Ob MOAH auch beim bloßen Auftragen auf die Haut in den Körper gelangen kann, sei noch unklar. Laut des Leiters der Abteilung Chemikalien- und Produktsicherheit beim Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Professor Dr. Dr. Andreas Luch, seien gesundheitliche Risiken dabei „nach derzeitigem Kenntnisstand nicht zu erwarten“. Es gebe aber „größere Datenlücken“, so der Experte.



Wer auf Nummer sicher gehen will, kann Mineralölhaltige Kosmetika meiden und stattdessen zur Naturkosmetik greifen. Ob ein Kosmetikprodukt Mineralöl enthält, lässt sich über die Liste der Inhaltsstoffe ermitteln.



Fotonachweis: Thinkstock, 153803493, iStock, Jacob Wackerhausen

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