Steigende Temperaturen: Gesundheitsminister Lauterbach kündigt Hitzeschutzplan an

Deutschland hat in den letzten Jahren durch den Klimawandel eine alarmierende Zunahme von Hitzewellen und Temperaturrekorden erlebt. Die steigenden Temperaturen haben nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt, sondern belasten in zunehmendem Maße auch die Gesundheit der Menschen.

Aus diesem Grund will Gesundheitsminister Lauterbach jetzt einen Hitzeschutzplan nach französischem Vorbild in die Tat umsetzen.

19.000 Hitzetote

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts kam es im vergangenem Jahr aufgrund der heißen Temperaturen zu 4.500 Todesfällen. In den drei Sommern von 2018 bis 2020 starben durch die Hitze bundesweit sogar über 19.000 Menschen.

Vor diesem Hintergrund will Bundesgesundheitsminister Heiner Lauterbach (SPD) einen Hitzeschutzplan für Deutschland erarbeiten. Aus diesem Grund wird Lauterbach sich in der nächsten Woche mit Expertinnen und Experten aus der Ärzteschaft, dem Gesundheitssektor und der Pflege zusammentreffen, um den Plan zu konzipieren und ins Leben zu rufen.

Orientierung an französischem Plan

Laut Gesundheitsminister Lauterbach soll der Hitzeschutzplan nach französischem Vorbild gestaltet werden. Die französische Regierung hat bereits nach der großen Hitzewelle im Jahr 2003 zahlreiche Maßnahmen gegen die Folgen der Wärme entwickelt, an denen sich nun orientiert werden soll.

So werden in Frankreich ältere Bürgerinnen und Bürger angerufen, vor den hohen Temperaturen gewarnt und aufgefordert, regelmäßig etwas zu trinken. Weitere denkbare Maßnahmen sind eine App sowie eine Info-Website zum Thema.

Hitzerekorde in Deutschland

Vor dem Hintergrund immer höherer Temperaturen ist ein Hitzeschutzplan mehr als sinnvoll. Seit 1945 wurden in Deutschland mehrere signifikante Hitzerekorde verzeichnet. Einige der markantesten Ereignisse waren die Hitzewelle im Sommer 2003, bei der Rekordtemperaturen von über 40 Grad Celsius gemessen wurden, sowie die im Sommer 2018, mit ähnlich hohen Temperaturen. Bereits diese extremen Wetterereignisse hatten teils erhebliche Auswirkungen auf Gesundheit, Landwirtschaft und Infrastruktur.

Der Einfluss des Klimawandels

Der Klimawandel hat zweifellos einen signifikanten Einfluss auf die zunehmenden Hitzeperioden. Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass der Anstieg der globalen Durchschnittstemperaturen in direktem Zusammenhang mit der Häufigkeit und Intensität von Hitzewellen steht.

Durch den Treibhauseffekt werden mehr Wärmeenergie und Feuchtigkeit in die Atmosphäre eingebracht, was dann zu extremen Temperaturen und intensiver Hitze führt. Dieser Trend steht im Einklang mit den globalen Klimamodellen, die auf den Einfluss des menschengemachten Klimawandels hinweisen.

Auswirkungen auf Mensch und Umwelt

Die Hitzebelastungen können zu großen gesundheitlichen Problemen führen, insbesondere bei gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie älteren Menschen und Kindern. Hitzschlag und Kreislaufschwäche gehören ebenso dazu wie Sonnenbrand auf der Haut oder Schlaganfälle. Besonders Menschen mit Vorerkrankungen sind bei großer Hitze besonders gefährdet.

Zudem leidet die Landwirtschaft unter Dürren und Ernteausfällen. Hitzewellen führen oft zu Waldschäden, Wasserknappheit und ökologischen Störungen, welche die Biodiversität und Ökosysteme bedrohen.

Bildnachweis: Pixabay, 4521243, HekMek_real

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