Klimawandel: Möglicherweise neuer Hitzerekord auf Sizilien

Die Hitzewelle in Italien sorgt für Spitzenwerte bei den Temperaturen: Wie die Regionalbehörden mitteilten, stieg das Thermometer in der Provinz Syrakus auf Sizilien auf 48,8 Grad. Allerdings muss der Wert noch vom nationalen Wetterdienst geprüft werden.

Währenddessen bleibt es in ganz Italien heiß, in vielen Gegenden wüten weiterhin Brände.

Fast 50 Grad Hitze

Wie die Nachrichtenagentur Ansa mitteilte, wurden am Mittwoch auf Sizilien nahe Syrakus 48,8 Grad gemessen. Wird diese Messung von offizieller Seite bestätigt, wäre das ein neuer europäischer Spitzenwert. Bereits 1999 wurde auf Sizilien mit 48,5 Grad der bisherige europaweite Rekordwert festgestellt.

Der neue Spitzenwert bildet den Höhepunkt der heißesten Woche auf der Insel, mit Werten von bis zu 47 Grad. Die Wettervorhersage für Mittwoch hatte bereits Temperaturen von bis zu 50 Grad prognostiziert, auf dem Festland waren es immerhin noch Werte zwischen 39 und 42 Grad.

Ursache für die extrem heißen Temperaturen ist das Hoch „Luzifer“. Es soll in den nächsten Tagen Richtung Norden ziehen. In der Toskana und in Zentralitalien werden dann Temperaturen um die 40 Grad erwartet.

Höchste Hitzewellen-Warnstufe erreicht

Italiens Behörden haben als Reaktion auf die hohen Temperaturen die Hitzewarnstufe drei ausgerufen. Demnach bestehen Gesundheitsgefahren. Deshalb sollen die Italiener viel Wasser trinken und auf alkoholhaltige Getränke sowie Kaffee verzichten. Außerdem sollen sie Kopfbedeckungen tragen und viel Sonnencreme verwenden.

Zwischen elf und 18 Uhr sind anstrengende Aktivitäten zu vermeiden, Dachdecker und Straßenarbeiter haben bereits Hitzefrei.

Anhaltender Kampf gegen Brände

Die Feuerwehren in Kalabrien und auf Sizilien kämpfen nach wie vor gegen zahlreiche Brände an. Innerhalb von nur wenigen Stunden sollen es etwa 300 Einsätze gewesen sein. Nahe Reggio Calabria kann ein Mann zu Tode, als er sein Vieh vor den Flammen retten wollte.

Die Madonie, eine Gebirgskette unweit der sizilianischen Hauptstadt Palermo, wird seit Tagen von den Feuern heimgesucht. Dabei wurden viele Felder und Bauten zerstört, die Behörden riefen daraufhin den Notstand aus. Auch auf Sardinien wurden am Dienstag allein 13 Brände bekämpft.

In Kalabrien ist ein Unesco-Weltkulturerbe in Gefahr: Der Naturpark Aspromonte könnte ein Opfer der Flammen werden. Die Umweltschutzorganisation WWF in Italien forderte deshalb den umgehenden Einsatz zusätzlicher Löschflugzeuge an. Ohne diese zusätzliche Hilfe würde Italien laut WWF sonst für immer ein Erbe von unschätzbarem Wert verlieren.

Leichte Entspannung in Griechenland

In der Mittelmeerregion litt auch Griechenland in den letzten Tagen unter Rekordtemperaturen und Waldbränden. Dort hat nächtlich einsetzender Regen die Situation jetzt etwas entschärft.

Allerdings sind immer noch hunderte Feuerwehrleute im Einsatz, vor allem auf der Insel Euböa und auf dem Peloponnes. Dort fachen Winde mehrere Brände immer wieder an.

Bildnachweis: Pixabay, 3797837, Anna Vicentini

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