Einen „Standart“ gibt es nicht, im Gegensatz zum „Standard“. Die einzigen Möglichkeiten, ein t am Ende dieses Wortes zu schreiben, wäre, wenn man von einer Flagge, einer Standarte, spricht, wenn es um eine Eigenart beim Stehen geht oder einer eigenen Form eines Geschäftsstandes, in beiden letzteren Fällen also eine Stand-Art.
Das richtige Standard wird langsam durch das falsche Standart verdrängt
Kaum ein Fehler wird so oft im Internet gesichtet, wie der falsche „Standart“. Vermutlich sind genau die oben genannten Beispiele, bei denen es darum geht, wie oder wozu jemand oder etwas steht, mit einer der Gründe, warum hier so oft so falsch gedacht wird. Unter dem Wort „Standard“ kann man sich offenkundig so wenig vorstellen, dass hier eine logische Erklärung gesucht wird, selbst wenn diese falsch ist.
Ein weiterer Grund ist in der Auslautverhärtung zu suchen. Ein Wort, das auf einen Konsonant endet, wird von uns Deutschen oftmals viel härter ausgesprochen, als es eigentlich geschrieben wird. Beim englischen „standard“ hört man hinten das d noch relativ genau, wenn man im Deutschen „Standard“ ausspricht, hört es sich für gewöhnlich wie ein t an – selbst wenn man das Wort richtig schreibt.
Der beliebte Fehler taucht überall auf
Auch wenn es das Wort „Standard“ auch auf Englisch und Französisch gibt (hier wird es übrigens ganz genauso geschrieben), lässt es sich zurückführen auf ein Wort aus der indogermanischen Sprachfamilie: „standhard“ hieß soviel wie „unerschütterlich“, man hat also nicht einmal die Ausrede eines Fremdwortes, wenn man es falsch als „Standart“ schreibt.
Doch das falsche „Standart“ wird langsam zum Standard, will man meinen. Genauso wie sich das d in „-hard“ durch die Lautverschiebung in ein t in „hart“ wandelte, könnte die falsche Schreibweise langsam aber sicher übernehmen und dann irgendwann ihrerseits zum „Standart“ werden.
Französisch und Englisch entstammen ebenfalls der indogermanischen Sprachfamilie.
Gruß,
Anne
Der Begriff der Standarte animiert möglicherweise ebenfalls zur Falschschreibung.
Wie klänge der Begriff „Standardisierung“, würde er mit “ t “ geschrieben ?
Eine Falschschreibung könnte auch von der (falsch) gedachten Zweiteilung bzw. Silbentrennung des Wortes in Stand – art, also eine Zusammensetzung aus Stand und Art herrühren.
Gruß
Jörg
Der Dativ von „Konsonant“ ist meines Wissens nach immer noch „dem Konsonanten“, oder liege ich da falsch? Da kann ich nur sagen: Rettet dem Dativ!
Nicht in allen Sprachen endet der Standard auf -d … 😉
deutsche Schreibweisen sind nicht einmal mehr in (Tages)-Zeitungen oder Zeitschriften korrekt zu finden. Mir wird übel, wenn ich die Tageszeitung meiner Heimat aufschlage und feststellen muss, dass hier offenbar der früher übliche Korrekturleser eingespart wird. Woher sollen Jugendliche denn noch richtiges Deutsch lernen, wenn nicht aus einer Zeitung? Sogar Menschen mit (korrekt erarbeitetem) Dr. Titel haben da offenbar Probleme ! Schade!
Aber „Standhard“ (der indogermanische harte Stand) ist doch eine gewisse Standart. Weicher Stand, sicherer Stand, unsicherer Stand sind andere Standarten