Was dem Golf-Fan der GTI, ist dem Focus-Anhänger der ST: ein flottes Topmodell mit Frontantrieb. Im Bergischen Land führten wir kürzlich einen Ford Focus Test mit ebenjenem Flitzer durch.
Durchs Bergische Land im Ford Focus ST
Eines vorweg: Ford Focus ST-Tuning ist nicht unbedingt nötig: Das Topmodell der Kölner ist zwar nicht so potent wie der vorige Ford Focus RS, aber mit 250 PS bei 5500 Touren und 360 Nm Drehmoment von 2000 bis 4000 Umdrehungen alles andere als verkehrsbehindernd. Bei idealen Bedingungen prügelt der turbogeladene 2.0 EcoBoost-Vierzylinder den Focus ST ohne Zuhilfenahme einer Differentialsperre in flotten Sekunden von 0 auf 100 km/h. Voraussetzung ist, dass der Fahrer das ausschließlich erhältliche Sechsgang-Handschaltgetriebe korrekt bedient. Das ist jedoch derart präzise und leichtgängig geführt, dass man ein DSG oder ähnliches nicht vermisst.
Langsam kann Focus ST auch – muss aber nicht
Für den Ford Focus ST Test eignete sich das Bergische Land mit seinen gewundenen Straßen natürlich erstklassig: Das nicht unkomfortabel, aber in jedem Fall äußerst straff abgestimmte Fahrwerk des Ford Focus ST erlaubte einen solchen Parforceritt durch die zahllosen Kurven, dass zartbesaiteten Mitfahrern schlecht werden könnte. Großen Anteil hieran hatte die sehr direkte und nicht zu leichtgängige Lenkung, die sich übers griffige Ledervolant bestens bedienen ließ. Dank Torque Control Vectoring schob die Focus-Topversion kaum über die Vorderräder, sondern ließ sich recht neutral durch die Kehren zirkeln.
Der Ford Focus ST schämt sich seiner Dynamik nicht
Innen wie außen verhehlt der Focus ST seinen Sportsgeist nicht: Der doppelflutige Auspuff mit dem mächtigen Zentralendrohr macht den übrigen Verkehrsteilnehmern wie auch Insassen dank Sound Symposer unmissverständlich klar, dass hier kein gequälter Selbstzünder angeschossen kommt. Für einen flotten Auftritt sorgen am Ford Focus ST außerdem der für 350 Euro erhältliche ST-Dachspoiler, die roten Bremssättel, das Sportfahrwerk mit Tieferlegung, der gefräßige Kühlergrilleinsatz und die feisten 18-Zöller aus Leichtmetall mit 235/40er Goodyear Eagle F1 Pneus rundum.
Fazit vom Ford Focus ST Test
Beim Interieur des Ford Focus ST sollten 1.000 Euro für die Lederausstattung stets mit eingeplant werden – erst so sehen die massig Seitenhalt gebenden Recaro-Sportsitze richtig gut aus. Die Armaturen lassen sich gut ablesen, das Zusatztrio auf dem Instrumentenbrett steigert den flotten Eindruck. Für besonderen Pfiff sorgen im Innenraum neben diversen Metallzierteilen passend zur Lackierung in „Performance Blau“ ebensolche Applikationen Die Verarbeitung ist Ford-typisch makellos, die Materialien wirken solide. Also, auf zum Ford Händler, liebe Dynamik-Freunde, mit Leder-Sport-Paket gibt’s den Focus ST ab 28.950 Euro.
Bildtitel: „Unterwegs im neuen Ford Focus ST ©Arild Eichbaum“