Obwohl seit vielen Jahren praktiziert, ist Sport-, Kultur– und Vereins-Sponsoring in Deutschland längst nicht so alltäglich, wie beispielsweise in den USA. Dies liegt aber häufig nicht nur an den Unternehmen, sondern oft auch an den Vereinen und ihrem eigenen Selbstverständnis. Kaum ein Sponsor unterstützt jemanden aus bloßer Selbstlosigkeit und kein Verein kann verlangen, dass ein Unternehmen, nur weil es einen örtlichen Bezug hat, ihn einfach finanziell oder materiell unter die Arme greift. Dabei bietet Sponsoring auch kleineren und mittleren Unternehmen die Chance, neue Kundenkreise zu erschließen, einen Imagegewinn zu erzielen oder seinen Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Der Sportverein generiert im Gegenzug Mittel, um bestimmte Ziele erreichen zu können.
Sponsoren sind keine Mäzene
Anders gesagt: Sponsoring sollte eine Win-Win-Situation schaffen, bei der die Sponsoren einen gewerblichen, wirtschaftlichen oder imagesteigernden Vorteil haben, und Vereine in die Lage versetzt werden, angestrebte Ziele zu erreichen (zum Beispiel neue Trikots, Ausbau der Jugendarbeit etc.).
Oft tauchen schon im Vorfeld zwei Probleme auf:
- Das förderbereite Unternehmen bekommt sehr viele Anfragen von Vereinen und hat weder die Zeit, noch die Lust, sich mit allen auseinanderzusetzen.
- Die Vereine wissen zwar genau wofür sie Geld brauchen, wissen aber oft nicht, wie sie Sponsoren für sich begeistern können.
Sponsoring: So wirds gemacht!
Eigenanalyse und Ziele definieren
Welche kurz- oder langfristigen Ziele will der Verein verwirklichen (z. B. Vereinsjubiläum, Renovierung der Sportstätte etc.)?
Können langfristige Projekte mit Sponsoren nicht durchgesetzt werden, so muss man sich auf das konzentrieren was erreichbar ist, wobei immer die längstmögliche Zusammenarbeit angestrebt werden sollte. Und letztlich gilt es vorab zu kläre, welche Werte der Verein vertritt? Wie ist die Mitgliederstruktur? Und was ist die Zielgruppe?
Gerade letztere Frage ist für die Sponsoren meist äußerst wichtig.
Aufgabenverteilung
Partnerwahl
Die örtlichen Branchentelefonbücher sind voll mit potentiellen Geldgebern. Ebenso wird die IHK bei der Suche nach Sponsoren gerne behilflich sein. Hat man einige potentielle Partner gefunden, kann man im persönlichen Anschreiben (Chef, Geschäftsführer) seine Ideen darlegen, wobei man immer die Vorteile des Partners hervorheben sollte. Warum ist es ausgerechnet für ihn wichtig, bei ihnen Werbung zu betreiben oder sie materiell zu unterstützen?
In das Anschreiben gehört selbstverständlich ein namentlich benannter Ansprechpartner (nicht: „Herzliche Grüße, der Vorstand“), mit Telefonnummer und dem Hinweis, dass man sich in Kürze telefonisch melden wird, um einen Gesprächstermin zu vereinbaren. Immer das persönliche Gespräch suchen.