Spekulationen auf Nahrungsmittel: Commerzbank verlässt das Geschäft mit dem Hunger

Die Verbraucherorganisation foodwatch ist stolz: Die Commerzbank hat sich tatsächlich den unermüdlichen Forderungen gebeugt und zieht sich aus dem Geschäft mit dem Welthunger zurück. Ab sofort will die Großbank vollständig auf Spekulationen im Zusammenhang mit Nahrungsrohstoffen verzichten. Die Commerzbank reagiert damit auf alarmierende Studien, in denen deutlich wurde, wie Investitionen in Agrarfonds die Nahrungsmittelpreise hochpeitschen und somit weltweit massive Hungerepidemien verursachen.

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Spekulationen auf Nahrungsmittel: Das Geschäft mit dem Hunger

Dafür stehen deutsche Großbanken schon länger scharf in der Kritik: Exzessive Spekulationen auf Nahrungsmittel. Seit Jahren weisen Menschenrechtsverbände und Umweltschutzorganisationen immer wieder darauf hin, dass Banken (allen voran die Deutsche Bank!) mit dem Verkauf bestimmter Investmentprodukte nicht nur indirekt auf Agrarrohstoffe wetten, sondern zugleich auch gefährlichen Einfluss auf die weltweiten Nahrungsmittelpreise nehmen. Eine Oxfam-Kampagne fordert deshalb: „Mit Essen spielt man nicht!„. In einigen Ländern führten die umstrittenen Spekulationen zu heftigen Preisschwankungen und teilweise unerschwingliche Grundnahrungsmittel. Die Folgen sind seit Jahren verheerend. Kritischen Anlegern blieb nur die Möglichkeit, auf alternative Banken umzusteigen. Nun haben die weltweiten Proteste wohl gefruchtet.

Nahrungsmittelwetten: Zweitgrößte Bank Deutschlands steigt aus

Mit der Commerzbank ist nun die zweitgrößte deutsche Bank aus dem unethischen Geschäft ausgestiegen. Foodwatch-Geschäftsführer Thilo Bode begrüßte die „vorsorgliche Entscheidung“ der Großbank ausdrücklich. Laut foodwatch habe die Commerzbank bereits Ende Juli sämtliche Agrarfonds umgeschichtet und im Zuge dessen Lebensmittelrohstoffe gänzlich aus dem Portfolio entfernt. Als Fondstochter der Sparkassen hatte die DekaBank bereits Anfang 2012 angekündigt, sich von den umstrittenen Spekulationen auf Nahrungsmittel zu verabschieden. Auch die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) will bis Ende 2012 nachziehen. Bode hat mit Nachdruck weitere Banken zur Nachahmung aufgerufen: „Am Handeln der Commerzbank sollten sich andere Häuser ein Beispiel nehmen. Allen voran die Deutsche Bank!“

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