Speicherlösung für Datennomaden ohne Google

Google Text und Zoho Writer als Webservices verewigen sich da wesentlich hartnäckiger im Quelltext der Beiträge. Spontan wuchs in mir ein zartes Pflänzchen der Zuneigung zu AbiWord. Ich beschloss, dies möge mein "Blogeditor" der Zukunft sein.  Nun brauchte ich natürlich noch Ersatz für den zweiten Part des Google-Docs-Dienstes, den Speicherplatz. Also suchte ich weiter…

Schließlich will ich Dokumente online als solche speichern und nicht nur als Einträge in den Blogsystemen gesichert wissen. Ich weiß, dass es ein ganz alter Zopf ist, aber ich kam dennoch nicht früher darauf. Jedenfalls führte mich die Betrachtung geradezu zwangsläufig zu WebDAV, dem Dateizugriff  aus der Ferne auf eigenem Webspace oder bei externen Anbietern.

Ich besitze zwar auch ein SmartDrive (so nennt der Anbieter seinen WebDAV-Kram) bei Web.de mit 5 GB, aber ich wollte nun, wenn schon, denn schon, ganz auf die eigene Lösung, bei der höchstens ich selber das Backup vergessen kann, wechseln. Also erstellte ich auf meinem Webspace unter einer ulkigen URL mein neues Speicherarchiv und band es nach der Anleitung aus dem Ubuntuusers-Wiki ein. Besonders schön ist dabei die Möglichkeit der Einbindung über davfs2, was dazu führt, dass das entfernte Laufwerk mit einem lokalen Mountpoint versehen, sprich also, wie eine lokale Festplatte eingebunden wird. Leider war die Anleitung in manchen Punkten falsch und/oder unvollständig, weshalb ich direkt Hand ans Wiki legte und die Anleitung ergänzte, respektive änderte. Voll communityig kam ich mir dabei vor…

Die Einbindung vollzog ich an meinen verschiedenen Arbeitsplätzen jeweils von Hand, so dass jetzt wieder mein Ziel, alle Dokumente überall zur Hand zu haben, erreicht ist. Auf den beiden Windowskisten habe ich das entsprechende AbiWord for Windows installiert und WebDAV kann Windows natürlich auch. Unter Ubuntu kann man AbiWord (ABW) über die Paketverwaltung einfach nachinstallieren, unter Windows muss man eine Setup-Datei von der Herstellerwebsite herunter laden.

Auch wenn die Website einen etwas verwaisten Eindruck (letzte Version: 2005) macht, das Produkt ist in Ordnung und für meine Zwecke völlig ausreichend (bis auf einen Punkt, den ich gleich noch erwähnen werde). ABW wird Bestandteil der Softwareausstattung des OLPC-Projekts (One Laptop Per Child). Damit dürfte es einen Motivationsschub für die weitere Entwicklung geben.

Leider (jetzt der eine Punkt..) ist die Einbindung von Hyperlinks in ABW-Dokumente nur rudimentär, will heißen, ohne zusätzliche Parameter wie Target oder Rel möglich. Da ich, anders als viele andere, Wert darauf lege, dass meine externen Links alle ein target="_blank" tragen, mithin in einem neuen Fenster geöffnet werden, musste ich diesen Punkt irgendwie einer weiteren Lösung zuführen.

Ausgiebige Googelei (nachdem ich meinen PR zurück habe, benutze ich die Suchmaschine wieder) führte dann auf die Seite von Michael Wöhrer und zu seinem Link-Indication-Plugin. Im Kern ist das Plugin zwar für die grafische Auszeichnung von Links vermittels CSS-Klassen gedacht, neben dieser schicken Geschichte kann es aber auch schlicht an jeden externen Link einen Target-Parameter hängen. Dabei geschieht diese Zuweisung zur Laufzeit, nicht innerhalb der Datenbank. Sollte es mich also irgendwann treiben, target="_blank" fürchterbar zu finden, könnte ich per Einstellungsdialog diese Funktionalität jederzeit abschalten.

Und wieder habe ich einen großen Schritt auf Linux und Open Source zu gemacht. Now You: Repeat and learn!

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