So lief der 12. Spieltag der Bundesliga

Der 12. Bundesliga Spieltag war der Spieltag der Aufholjagden. Keine Mannschaft konnte sich auf einem Vorsprung ausruhen und nur wenige schafften es kurioserweise, diesen tatsächlich über die Zeit zu bringen. Unser Rückblick beginnt aber mit zwei Spielen, in denen Mannschaften ihre Führung halten konnten.

Bayern und Dortmund führen die Tabelle nach dem 12. Bundesliga Spieltag an

Am erfolgreichsten in dieser Disziplin waren noch der amtierende deutsche Meister Borussia Dortmund und der größte Anwärter auf eben diesen Titel, der FC Bayern München. Die Dortmunder fertigten den VfL Wolfsburg ohne große Probleme mit 5:1 ab und haben sich mittlerweile eine sehr beachtliche Heimserie mit hohen Siegen aufgebaut. Die sichere 2:0-Führung, die durch Götze und Kagawa in der ersten Halbzeit herausgeschossen wurde, geriet nur einmal kurz ins Wanken als Alexander Hleb den Anschluss markierte. Doch schon im Gegenzug brachte Bender die Gastgeber endgültig auf die Siegerstraße. Lewandowski und noch einmal Götze machten den Triumph perfekt.

Deutlich mehr Mühe hatten die Bayern beim Aufsteiger aus Augsburg. Die Verletzung von Bastian Schweinsteiger scheint den Münchenern noch etwas in den Knochen zu stecken, denn sie traten beim regionalen Nachbarn viel weniger spielfreudig und selbstsicher an als bei den Partien der vergangenen Wochen. Dennoch kamen sie durch Gomez und Ribery wie die Dortmunder zu einer 2:0-Halbzeitführung. Doch dann wurde der Neuling frech und kam durch Hosogai zum Anschlusstreffer. Neuer verhinderte gar den Ausgleich und Tymoschuk musste in der Nachspielzeit nach einem schweren Foulspiel vom Feld. Mit 2:1 setzten die Bayern aber schließlich ihre Erfolgsserie fort und blieben souveräner Tabellenführer.

Mainz und Freiburg mit Befreiungsschlägen

Die übrigen Spiele am 12. Bundesliga Spieltag waren samt und sonders durch Aufholjagden geprägt. Den Auftakt dazu machte am Freitag abend der FSV Mainz 05. Nach einer ereignisarmen ersten Hälfte war Gegner VfB Stuttgart bei den Mainzern durch Cacau in Führung gegangen. Doch zweimal Anthony Ujah und Andreas Ivanschitz per Foulelfmeter drehten die Partie innerhalb von zehn Minuten auf 3:1. Gäste-Trainer Bruno Labbadia war anschließend aber nicht so sehr wegen der hergegebenen Führung bedient, sondern in erster Linie aufgrund der Schiedsrichterleistung. Während der Strafstoß für die Mainzer schmeichelhaft war, wurde seiner Elf nämlich zweimal der Gang zum Punkt versagt, als eigentlich ein Pfiff hätte ertönen müssen. Dem Coach der Rheinhessen, Thomas Tuchel, war diese Diskussion nach dem Spiel erstmal herzlich egal. Er durfte nach langer Zeit mal wieder einen Sieg feiern und sich damit etwas aus der Umklammerung der unteren Tabellenregionen befreien. Platz 14 steht für die Mainzer zu Buche, während der VfB auf Platz 7 und damit aus den Europacupplätzen gerutscht ist.

Ein ähnlicher Befreiungsschlag gelang dem SC Freiburg beim 1. FC Nürnberg. Das bisherige Schlusslicht gewann ebenfalls sehr glücklich mit 2:1 beim Lieblingsgegner und gab die Rote Laterne damit an Augsburg ab. Nürnberg war eigentlich lange Zeit die dominierende Mannschaft und ging auch durch Mike Frantz nach einer schönen Einzelleistung von Vorlagengeber Alexander Esswein in Führung. Doch ein abgefälschter Kullerball von Jan Rosenthal und ein Elfmeter in der Nachspielzeit, der von Papiss Cisse verwandelt wurde, verhagelten den Franken den Nachmittag. Unglücklich sein konnten sie zudem über ein nicht gegebenes Tor Essweins und einen verunglückten Rückpass, der Torwart Schäfer zum entscheidenden Foul im Strafraum gegen Rosenthal zwang. Nürnberg ist damit im Abstiegskampf angelangt und liegt nun auf einem bedrohlichen 15. Platz.

Gladbach und Bremen mischen weiter oben mit

Das gleiche Kunststück wie die Breisgauer brachte Borussia Mönchengladbach bei Hertha BSC Berlin fertig. Aus einem 0:1 machten sie ein 2:1, was in diesem Fall aber durchaus verdient war. Matchwinner war einmal mehr das Borussen-Juwel Marco Reus, der wie im letzten Spiel gegen Hannover beide Tore erzielte. Zunächst waren aber die Hauptstädter am Zug: Raffael schaffte das frühe Tor und auch darüber hinaus war Hertha spielstark und offensivfreudig. Mehr Torgelegenheiten erspielten sich aber die Gladbacher und diese hatten eben den bereits erwähnten Marco Reus in ihren Reihen, der einmal mit einem Flachschuss und dann mit einer Volley-Direktabnahme nach Vorarbeit Patrick Herrmanns erfolgreich war. Nach dieser erneuten Glanzleistung wird es wohl immer wahrscheinlicher, dass Reus nicht mehr allzu lange am Niederrhein spielt.

Eine noch spektakulärere Aufholjagd gelang dem SV Werder Bremen im Heimspiel gegen Köln. Mit 2:0 hatten die Rheinländer nach einem frühen Kopfballtor von Christan Clemens und einem durch Lukas Podolski gekonnt abgeschlossenen Konter geführt. Doch in Hälfte zwei begann die Show des Claudio Pizarro. Die Bremer Lebensversicherung konnte insgesamt dreimal einnetzen und am Ende ebenso viele Punkte für seine Mannschaft sichern. Begünstigt wurden die Bremer dabei durch einen Platzverweis gegen den Kölner Sereno, der zudem einen Elfmeter nach sich zog. Das daraus folgende 2:2 war der Schlüssel zum Erfolg des SV Werder an diesem Nachmittag. Mit Dortmund und Gladbach haben die Bremer damit 23 Punkte auf dem Konto und sind gemeinsam erste Bayern-Jäger.

Die Nordvereine als Meister der Aufholjagden

Der Hamburger SV gab am Samstag abend in Leverkusen ein weiteres Lebenszeichen von sich, wenn auch dessen Aufholjagd nicht mit einem Sieg gekrönt worden war. Wie der rheinische Nachbar 1. FC Köln hatte Leverkusen eine 2:0-Führung zu Buche stehen. Torschützen waren Andre Schürrle und Lars Bender. Doch wie der hanseatische Nachbar Werder Bremen konnte der HSV diesen Rückstand durch Aogo und Jansen ausgleichen. Obwohl es also wieder nicht zu einem Sieg für die Hamburger reichte, konnten sie weiter Selbstvertrauen sammeln, während Leverkusen auf Platz 8 auf der Stelle tritt.

Eine Aufholjagd ohne Happy-End erlebte Hannover 96 im Heimspiel gegen den FC Schalke 04. Die Führung der Königsblauen durch den finnischen Neuzugang Teemu Pukki hatten die Niedersachsen nach einer Stunde gedreht. Ein Eigentor des Schalker Innenverteidigers Papadopoulos und ein Treffer des Torschützen vom Dienst, Mohammed Abdellaoue, schien Mirko Slomkas Team auf die Siegerstraße zu bringen. Dann war es aber erneut Teemu Pukki, der den Schalkern das Unentschieden und den Tabellenplatz vor Hannover rettete. Dennoch steht nun nur noch Platz 5 zu Buche, während sich Hannover um einen Rang auf Platz 6 verbessern konnte.

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