Schwere Gezeiten in St. Peter-Ording: Der Strand geht immer weiter zurück

Sind die Wahrzeichen von St. Peter-Ording in Gefahr? Weil Jahr für Jahr acht Meter Strand abgetragen werden, stehen die berühmten Pfahlbauten oftmals soweit unter Wasser, dass Besucher gar nicht mehr trockenen Fußes über die Stege kommen. Doch jetzt schreitet die Tourismuszentrale ein.


St. Peter-Ording ist nicht nur wegen seiner spektakulären Natur und vielen Wassersport-Veranstaltungen weltbekannt, sondern auch wegen seiner beeindruckenden Pfahlbauten, die mindestens sieben Meter in die Höhe ragen. Pfahlbauten gibt es in St. Peter-Ording bereits seit 1911. Aber inzwischen erobert sich die See ihr Territorium zurück. Das stellt vor allem die bei Touristen sehr beliebten Pfahlbau-Restaurants vor Probleme. Denn: Bei Flut kommt das Wasser so weit, dass kein Besucher mehr trockenen Fußes ins Restaurant kommt.

Nun haben zahlreicher Tischler den Kurort an der Nordsee innerhalb von nur drei Wochen mit einem um 40 Metern verlängerten Stegen ausgestattet, damit die Füße der Besucher in Zukunft trocken bleiben. Insgesamt wurden 30 Kubikmeter Holz verbraucht. Auf diese Weise kann auch bei einer Sturmflut kaum mehr etwas passieren.

Angst vor Klimawandel?

Die Sturmfluten sind die Hauptursache, dass der Strand in St. Peter-Ording manchmal bis zu acht Metern im Jahr verliert. Durch den Klimawandel wird sich die Lage in Zukunft voraussichtlich noch weiter verschlechtern. Denn: Je höher der Meeresspiegel steigt, desto stärker sind die Küsten und speziell die Strände betroffen. Die Wellen wachsen, die Sturmfluten nehmen zu und entsprechend hoch ist die Abtragung der Strände, die sich verstärkt.

Der längste deutsche Festlandstrand

Der Strand St. Peter-Ordings ist glücklicherweise mit 12 Kilometern Länge und bis zu einem Kilometer Breite so außergewöhnlich groß und weit, dass die Häuser im Kurort nicht bedroht sind. Mit dieser Länge ist er außerdem der längste deutsche Festlandstrand. Das wissen wohl auch die Touristen zu schätzen. Im vergangenen Jahr wurden in der 4000 Bewohner-Gemeinde 2,42 Millionen Übernachtungen gebucht – so viel wie nie zuvor. Umso wichtiger, dass die Gäste auch trockenen Fußes auf die Pfahlbauten gelangen…

 

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