Das barocke Schloss Moritzburg liegt in der gleichnamigen Gemeinde, in der Nähe von Dresden. Der von Wasser umgebene Schlossbau mit seinen vier Rundtürmen kann auf eine lange und ereignisreiche Geschichte zurück blicken.
[youtube K-dK0xmRqdw]Schloss Moritzburg – Mittelpunkt der Jagdgesellschaft
Ursprünglich im Renaissance-Stil erbaut, ließ Herzog Moritz von Sachsen im Jahr 1542 auf einer Granitkuppe im Friedewald ein Jagdschloss errichten. Später bekam das Jagdschloss den Namen des Herzogs und wurde nicht zuletzt auf Grund des Wildreichtums im Friedewald zum Mittelpunkt der sächsischen Jagdgesellschaft. Weil das Bauwerk so gelungen war, ließ sich dort im Jahr 1550 sogar die Verwaltung des neu gegründeten Amtes Moritzburg nieder.
Erst im Jahre 1661 wurde die prunkvolle Schlosskapelle unter der Führung von Kurfürst Johann Georg II. erbaut. Diese wurde im Rahmen der Krönung von August dem Starken zum König von Polen kurze Zeit später katholisch geweiht. In der Kapelle finden auch heute noch regelmäßig Gottesdienste statt.
Kurfürst August der Starke hatte noch weitere Pläne mit dem Schloss Moritzburg, so dass im Jahr 1723 große Umbauarbeiten veranlasst wurden, um aus dem Renaissanceschloss ein barockes Jagd- und Lustschloss zu machen. Hierzu engagierte August der Starke den geschätzten Architekten Matthäus Daniel Pöppelmann. Neben dem Stilwechsel wurden neue Teiche und Wildgehege angelegt, wie z.B. die Fasanerie östlich des Schlosses.
Mit der Innenausstattung der sieben Säle und über 200 Räumen, wurden die besten sächsischen Handwerker und Künstler der damaligen Zeit beauftragt. Bedauernswerterweise endete der Umbau mit dem Tod von August dem Starken.
Erst durch einen Urenkel des Kurfürsten wurden die Umbauten um 1800 wieder aufgenommen, im Folge dessen die Umgebung des Barockschloss weiter in die Landschaft mit einbezogen wurde. Hieraus sind sowohl das Fasanenschlösschen, als auch der Hafen und der Leuchtturm mit Mole am Niederen Großteich Bärnsdorf hervor gegangen.
Landschaftliche Harmonie und märchenhafte Kulisse
Von 1933 bis 1945 wurde das Barockschloss vom wettinischen Prinzen Ernst Heinrich von Sachsen bis zur Enteignung der Wettiner als Wohnsitz genutzt. Dort haben Ernst Heinrich von Sachsen und seine Söhne zahlreiche ihrer kostbarsten Kunstschätze vergraben, die aber bis auf wenige von den sowjetischen Truppen gefunden wurden.
Hobby-Archäologen entdeckten allerdings erst 1996 mehrere Kisten mit wertvollen edelsteinbesetzten Goldschmiedearbeiten, die dem Wettiner Schatz zugeordnet werden konnten.
Die Ausstattung des Barockschlosses schmücken vielerlei Kostbarkeiten, Neben kostbaren vergoldeten Ledertapeten aus dem 17. Jahrhundert und einer edlen Sammlung von Galakutschen in der Eingangshalle, können Besucher dort ebenfalls eine sehr hochwertige Sammlung von Rothirschgeweihen finden, die sogar als eine der bedeutendsten der Welt gilt.
Eine weitere Bereicherung erfährt das Schloss seit 2002 durch ihre zweijährlich stattfindenden Bildhauer-Versammlungen. Die fertigen Werke der Bildhauer werden an Ort und Stelle stehen gelassen, so dass ein stetig wachsender Skulpturenpfad entsteht, der sich bis in die angrenzenden Wälder hineinzieht.
Die malerische Kulisse des Gesamtkunstwerkes diente mit all ihrer Pracht sogar als Kulisse des allseits beliebten Märchenfilms „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (1972) und für die Liebeskomödie „Eine Prinzessin zum Verlieben“ (2004).
Ein Besuch des bezaubernden Barockschloss erweist sich für Sie also in jedem Fall als ein märchenhaftes Erlebnis!
Weiterführende Links
Offizielle Website: http://www.schloss-moritzburg.de
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Schloss Moritzberg ist eines der am meisten beeindruckend wirkenden Schlösser!
Bei meinem Besuch vor ca. 1 Jahr durfte ich mir das Schloss in einer privaten Führung ansehen.