Eine schlaflose Nacht ist ja bereits nicht besonders erfreulich: Am nächsten Tag fühlt man sich wie erschlagen, die Augen brennen, die Laune ist im Keller. Das sind noch die vergleichsweise harmlosen Symptome einer durchwachten Nacht. Laut einer amerikanischen Studie hat Schlafmangel bereits nach kürzester Zeit sehr negative Folgen: Nach einer Woche mit weniger als sechs Stunden Schlaf pro Nacht verändern sich am menschlichen Körper mehr als 700 Gene.
Schlechte Haut, Heißhunger und Schusseligkeit
Ärgerlich: Mit jeder Stunde, die wir nachts nicht schlafen konnten, erhöht sich für uns die Attraktivität ungesunder, süßer Lebensmittel. Schlafmangel erhöht nämlich die Konzentration des Hormons Ghrelin im Gehirn und das macht hungrig. Sprich: Drei Mal so anfällig sind wir auch für eine Erkältung, weil das Immunsystem durch den Schlafmangel geschwächt ist und sich Bakterien oder Viren nicht so gut zur Wehr setzen kann. Auch unser größtes Organ ist nicht in Form: Die Haut zeigt schnell, wem die Stunde geschlagen hat: Dicke Tränensäcke sind Zeitzeugen durchwachter Nächte, außerdem wird auch die Regenerationsfähigkeit der Haut aus dem Takt gebracht: Wir altern schneller als diejenigen, die selig schlummern.
Einer US-Studie zufolge, bringt zu wenig Schlaf auch die Emotionen durcheinander: Die Gehirnareale, die für Gefühle zuständig sind, zeigen 60 Prozent mehr Aktivität, man ist aufgewühlt und empfindlich, schwankt zwischen Selbstmitleid und Aggressivität. Auch das Risiko für einen Unfall steigt: Durch Schlafmangel sinkt natürlich auch die Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit ab. Zeitgleich nimmt die Schusseligkeit zu: Die Koordination zwischen Gehirn und der motorischen Ausführung funktioniert nicht so gut wie sonst, man lässt eher etwas fallen und sonst schnell von der Hand gehende Tätigkeiten misslingen.
Vorsicht bei chronischem Schlafmangel
Wer unter chronischem Schlafmangel leidet, braucht Hilfe. Nicht nur psychisch, sondern auch physisch: Die Wahrscheinlichkeit, eine ernsthafte Erkrankung zu entwickeln, steigt mit dem chronischen Schlafmangel nämlich an. Wer länger als zwei Wochen darunter leidet, sollte sich Rat bei seinem Hausarzt holen.