Saint-Martin-du-Canigou – imposantes Zeugnis der französischen Frühromanik

Die Saint-Martin-du-Canigou wurde im Zeitraum zwischen 1001 und 1006 errichtet. In einer Höhe von 1094 Meter, nur wenige Kilometer von der bekannten französischen Stadt Perpignan entfernt, thront die Abtei auf den Gipfeln der Pyrenäen. 1009 wurde das Gotteshaus eingeweiht, jedoch stand sein Fortbestehen unter keinem guten Stern, denn bereits 1428 zerstörte ein Erdbeben einen großen Teil der Gemäuer und letztendlich wurde sie am Ende des 18. Jahrhunderts dem Verfall preis gegeben. Seine schwer zugängliche Lage in Pyrenäen bewahrte sie schließlich vor der endgültigen Zerstörung, so dass man im Laufe des 20. Jahrhunderts die Restaurierung veranlasste.

Die Besonderheit an der Saint-Martin-du-Canigou, die im Kontext mit anderen Sakralbauten wie dem Trierer Dom und die Sainte-Gertrude von Nivelle zu betrachten ist, war die Abkehr vom byzantinischen Modell und der klassischen Antike. Stilelemente wie die klassische Säule wurden durch markante Pfeiler ersetzt, es entstand mehr Raum für den Chor und das Presbyterium sowie eine völlig neue Außendarstellung mit Formen der Spätantike wie Lisenen, Rundbögenfriesen und Blendarkaden. Lediglich der Glockenturm, der rund 20 Jahre später hinzu gefügt wurde, verfügt über lombardische Stilelemente.
Ein Besuch ist der Abtei kann gerade für Architektur-Interessierte ein Erlebnis sein, zumal sie sich in eine faszinierenden befindet.

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