Trotz nach wie vor großer Konsumlust der Deutschen sowie einem florierenden Arbeitsmarkt: Der Sachverständigenrat prognostiziert eine abgebremste Konjunktur. Der Grund: Die schwächelnde Weltwirtschaft.
Korrektur nach unten
Der aus fünf Ökonomen bestehende Rat hat für das laufende Jahr jetzt eine Prognose errechnet, die seine letzte leicht korrigiert: Demnach rechnen sie mit einem Wachstum des BIP („Bruttoinlandsprodukt“) um 1,5 Prozent – zuvor waren es noch 1,6 Prozent. Im letzten Jahr hatten sie noch ein BIP-Wachstum von 1,7 Prozent vorhergesagt.
Motor Konsum
Das die nach wie vor als gut zu beschreibende wirtschaftliche Situation anhält, liegt vor allen Dingen an der nach wie vor ungebrochenen Konsumfreudigkeit der Deutschen, in Verbindung mit der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt. Er ist laut der Expertenprognose nach wie vor im Aufschwung begriffen: In diesem Jahre sollen 43,5 Millionen Deutsch erwerbstätig sein, im kommenden Jahr sogar nahezu 44 Millionen. Weiterhin gehen die Ökonomen davon aus, dass die Unterbringung und Integration der großen Flüchtlingswelle in diesem und im nächsten Jahr ohne eine Neuverschuldung finanziert werden kann. Trotzdem bleiben die Flüchtlingskrise und der Umgang mit ihr eine große Herausforderung für die Politik. Die Arbeitslosenzahl wird im Jahr 2017 deshalb deutlich steigen und auf fast drei Millionen ansteigen, von denen schätzungsweise bis zu 250.000 anerkannte Flüchtlinge sein werden. Somit wäre fast jeder zwölfte Arbeitslose ein anerkannter Flüchtling. Erwerbstätig wären im kommenden Jahr laut Gutachten zwischen 80.000 und 130.000 Flüchtlinge, viel von ihnen allerdings nur in Arbeitsverhältnissen für geringfügig Beschäftigte. Nichtsdestotrotz soll laut Aussage des Sachverständigenrats die Wirtschaft in 2017 wieder um 1,7 Prozent wachsen – das teilten die fünf Wirtschaftsforscher der Bundesregierung in ihrer neuesten Konjunkturprognose mit.
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